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General Amnestie
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Beitrag von General Amnestie »

 
...und will auch gleich mit "gutem" Beispiel voran gehen.
Auch mit einfachsten Mitteln kann die Tagesordnung der Rezensionsaufgabe der Zukunft erfüllt werden, wie Sie hier an Frau Merkel "ihrem" neuen Buch sehen können (Werner Hartholz).
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Eugene Mirman
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Beitrag von Eugene Mirman »

Adorno hat geschrieben:Jedenfalls gibt es jetzt wieder eine neue sinnlose Rezension. Getreu unserem Motto "Mit Pepp und Pfiff durch die Philosophiegeschichte" habe ich mir Ludwig Wittgensteins steady-seller "Tractatus logico-philosophicus" vorgenommen. Als Gimmick sind in dem Text sieben logische Denkfehler verborgen - wer sie findet, bekommt ein Stipendium.

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... 23-3328854
auweia: 6 von 14 Kunden fanden adornos rezension hilfreich, aber 22 von 37 die des rezensenten aus oxford:

Bitte ignorieren Sie getrost alle vorherigen Rezensionen. , 24. Mai 2003
Rezensentin/Rezensent: Rezensentin/Rezensent aus Oxford, England.

Die unten aufgeführten Beschreibungen und Kommentare zu diesem wichtigen Buch lassen einem die Haare zu Berge stehen. Sie können sie getrost vergessen. Es wird da einmal von Stil geredet, der allein schon die Lektüre des Buches lohnenswert machen soll. Die spezielle, spektakuläre Numerierung wird erwähnt. Es ist auch vom "Genre" der analytischen Philosophie die Rede. Anderenorts wird Tolkiens Buch mit der Logisch-Philosophischen Anhandlung verglichen. Eine Bemerkung weiter unten meint, man müsse überdurchschnittliche Logikkenntnisse besitzen, um den Zugang zum Buche zu erlangen. Man frage sich, ob nicht Amazon bei einigen einzelnen Fällen einschreiten und offensichtlich stümperhafte Buchbesprechungen nicht einfach ohne weiteres löschen sollte.
besorgt:
E.M.
Adorno
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Beitrag von Adorno »

übrigens geht die Rezension von Joachim Fests Buch "Hitler" von Traudl Junge (i.e. mir) mit 8 von 38 positiven Bewertungen als die Am Meisten Verabscheute Rezension Aller Zeiten (AMVERAZ) in die Geschichte des Stranges ein.
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tranquilizer
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Beitrag von tranquilizer »

Ähm dumme Frage, wie lange dauert's ungefähr, bis die Rezensionen bei amazon freigeschaltet werden?
Ihr T
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General Amnestie
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Beitrag von General Amnestie »

 
Es dauert meist 2 bis 3 Tage, bevor eine Rezension die strengen Qualitätskontrollen bei amazon hinter sich gebracht hat. Man munkelt, es herrsche dort Alarmstufe Orange (d.h. niemand liest irgendwas und alle gehen dafür früher nach Hause).
Wurde eigentlich schon mal jemandens Text nicht veröffentlicht (abgesehen von Adornos Schweinigeleien, die ja offenbar an einem seelenlosen Wortfilter gescheitert sind)?
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Adorno
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Beitrag von Adorno »

Wie ich der hier knisternden Spannung entnehme, warten alle darauf, dass Ihre hochlustigen Rezension demnächst von der kritischen amazon-Redaktion akzeptiert werden - allein meine bescheidene Wenigkeit hat drei Kandidaten im Rennen.

Als Teaser bis zum Finale möchte ich für folgende Schrift den Status als offiziell wussowgeprüfte Rezension ehrenhalber vorschlagen, die sich bei der Reclamausgabe von Kants "Kritik der reinen Vernunft" fand.
2 von 9 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:

1 von 5 Sternen für alte Käuze, 13. Januar 2004
Rezensentin/Rezensent: Rezensentin/Rezensent aus Frechen, NRW Germany
Das beste an diesem Buch ist die erste Seite, die Widmung an den Großfürst Soundso. Da bekommt man direkt Laune auf die Universaltheorie eines Staats- bzw Berufsphilosophen. Er tut mir fast leid in seinen kläglichen Versuchen, das Außen, den Wahnsinn, der an allen Ecken und Enden hereinquillt, und der ihn nicht viel später auch wirklich befiehl, zu bannen. Nietzsche sagt irgendwo, dieses Buch müsse jedem normalem Menschen Angst und Bange machen. Das liegt an der Unzahl von Begriffen die kreuz und quer fast beliebig verwendet werden. Hat man sich in diesem Urwald jedoch einmal zurechtgefunden, will man möglichst schnell weg davon, überhaupt ist es viel zu lang, Kant ist nicht gerade der Meister der Lücke.
Dieses Buch kann zur enrsthaften Lektüre nur irgendwelchen verstaubten Gelehrten empfohlen werden. Ansonsten sollte man sich bei Interesse der in ihm behandelten Ideen irgendeine moderne Sekundärliteratur besorgen und hiervon die Finger lassen, es ist der Mühe nicht wert.

Mit "herzlichen" Grüssen,


Ihr verstaubter Gelehrter.
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lenin
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Beitrag von lenin »

Sagen Sie, werter Adorno, mal unter uns wirklichen Haudegen:
Äh, also Kant, keine Frage, ein Großer! Der Größte vielleicht. Und die Bedeutung seiner Freiheitsantinomie für ihr Werk, ja Mann, da wird ja auch viel drüber gemunkelt. Kant, kein Zweifel, wichtig. Wichtig! Der kategorische Imperativ sollte nachgerade zu einem allgemeinen Gesetze werden? I’ll give my consent. Kant zu längst verdienten Ehren im Kant-Jahr? Gegessen.
Aber, ganz im Stillen, ganz heimlich:
Rezensent/Rezensentin aus Frechen hat geschrieben:Ansonsten sollte man sich bei Interesse der in ihm behandelten Ideen irgendeine moderne Sekundärliteratur besorgen und hiervon die Finger lassen, es ist der Mühe nicht wert.
So ganz falsch ist das nun nicht, oder?.....

Hat nix gesagt
Lenin
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tranquilizer
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Beitrag von tranquilizer »

...Herr Adorno ist eben Meister des Pacing, er stellt sich vollkommen auf seine dialektisch geschulte Leserschaft ein. Aber die scheinbare Aporie des letzten Satzes löst sich schwuppdiwupp auf, wenn man "hiervon" (Pronominaladverb) - auf das grammatische Subjekt "Kritik der reinen Vernunft" bezieht.
Ansonsten erdreiste ich mich zu fragen, warum hier ein Buch kritisiert wird, wofür der kritische Theoretiker viele seiner samstäglichen Dates verschoben hat? Aber das war wahrscheinlich noch eine alte Jugendsünde?

In Anerkennung und einem breiten Grinsen
T.
Dr. Ruth Frau

Beitrag von Dr. Ruth Frau »

Leider ist die Spannung inzwischen ins unerträgliche gewachsen. Deshalb publiziere ich vorab schon einmal meine Rezension von Ralph Giordanos gutem Buch. Hier (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... 06-6999739) können sie ja nachprüfen, ob die Rezension angenommen wurde.

Ralph Giordano: Ostpreussen Ade.

" 5 von 5 Sternen = Ade - für immer?
Rezensentin/Rezensent: Gabriele Schnettenbeck-Fugazzi aus Worcestersauce (England)

Die hochbetagte, eigentlich als unverwüstlich angesehene, mittlerweile nun doch in den Orkus eingegangene Publizistin Marion Gräfin von Dönhoff hat es vielleicht am schönsten gesagt: "Wie der Iwan uns damals die Ostgebiete weggeschnappt hat, chrrrn, ah! Da könnt ich Gift und Galle spucken!" Ralph Giordano setzt hier an. Wie kommt es, dass Deutsche, wann immer sie das "ehemalige" Ostpreussen besuchen, von einer Woge von Glück, Geborgenheitsgefühlen und dem tiefen, tiefen Wissen heimgesucht werden, endlich zuhause zu sein? Ralph Giordano bohrt hier nach. Mittels ribosomaler Telomerase weist er nach, das der Urdeutsche tatsächlich in Ostpreussen entstand und sich von dort aus nur nach Westen begab, weil er dort geheime Dentagard-Vorräte vermutete. Leider fiel wenig später auch schon der Eiserne Vorhang, und der Deutsche war auf ewig von seinem angestammten Nistplatz abgeschnitten. Da kann man wenig machen - ausser natürlich organisierten, bewaffneten Widerstand leisten, immerhin haben die ja angefangen.

Und in diesem Sinne grüsst Sie herzlich,

Gabriele Schnettenbeck-Fugazzi
Köllealaaf (Transsibirien)
SL-Dokumentationsdienst

Beitrag von SL-Dokumentationsdienst »

Natürlich haben alle wieder vergessen, Herrn Amnesties Rezension zu archivieren.

Mein Weg
von Angela Merkel, Hugo Müller-Vogg, Hugo Müller- Vogg

3 von 5 Sternen Die neue Kanzlerin?, 18. Februar 2004
Rezensentin/Rezensent: Werner Hartholz aus Geisenheim
Der shooting star der Politszene läßt erstmals hinter seine Kulissen blicken. Die Zeit war einfach reif. Konservatismus ist wieder "in", und nochmal zehn Jahre den Betonsozialisten Schröder, das will wohl kaum einer mehr, außer vielleicht seine Partei (KPD). Jedenfalls: Jetzt spricht die Hoffnungsträgerin der Christdemokraten erstmals. Sie steht dem remoulierten Journalisten Hugo Müller-Vogg wenn nicht Gewehr bei Fuß so doch Rede und Antwort. Und wie! Knallharte Offenheit ist Trumpf. Auch über heiße Eisen wie den "Krieg der Generationen" wird Tacheles geredet. Müller-Voss ist kein Leichtgewicht. Energisch werden auch die unangenehmsten Würmer aus der Nase der ehemaligen FDJ Burschenschaftlerin gezogen. Merkel dazu: "Nun, das war eben so. Man musste mitmachen, wir kannten es doch nicht anders." Das muss jeder ehrliche Mensch zugeben. Deshalb ist Müller-Gerbes auch nicht ungändig und wendet sich "leichteren" Themen zu, z.B. Rücknahme des Atomausstiegs. Hier bezieht Merkel eindeutig Stellung. "Der Rückzieher vom Ausstieg ist für den Standort Deutschland unerlässlich; auch wenn es nach vier Jahre einen Rücktritt vom Rückzieher des Ausstiegs geben sollte." Wie wahr! Da sollten die Herren Schröder, Trittin und Tandler mal drüber nachdenken, auch wenn's weh tut. Gefällig ist an diesem Buch auch, wie Müller-Lüdenscheidt und Merkel (übrigens ein Adoptivkind des Fussballtrainers Max Merkel) harmonisieren. Man hat den Eindruck, dass die beiden schon seit Jahrzehnten ein Paar sind. Und so bleibt einem nur noch zuzurufen: "Glück auf! Und viele gesunde Kinder!"
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The Mars Volta
Beiträge: 606
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Wohnort: Bilk S

Beitrag von The Mars Volta »

Ich habe lange mit mir gehadert und viele Nächte schlaflos mich in meiner Koje gewälzt bis ich mich heute entschloss: Doch, auch ich kann etwas leisten, auch ich bin in der Lage, meine Meinung kund zu tun um anderen zu helfen! Auch ich kann rezensieren. Und somit stelle ich ihnen hiermit meine erste Rezension vor. Ich hoffe, sie verbannen mich nicht sofort aus diesem Strang...


Die Schleife an Stalins Bart
von Erika Riemann

Riemann weiß zu überraschen
Rezensentin/Rezensent: Regine Fozmann aus Huren
Nach der Lektüre dieses Buches betrachtet man die Riemann aus einer völlig anderen Perspektive. Wo ihre Kolleginnen Ferres, Stahnke und Maischenhausen im Rampenlicht flanieren und ihre schönen Gesichter in die Presse halten, schreibt eine gedemütigte Frau lieber über ihre harte Kindheit. Riemann, bekannt aus Kinofilmen wie "Manta, Manta" und "Stadtgespräche" rollt hier zum ersten Mal ihre Kindheit von unten auf und erzählt die traurige Geschichte wie sie auf Stalins Bild krakelt um gleich danach quer durch die Diskrimininierungsmaschinerie der Stalinschen Säuberungen geschleift zu werden. Kaum eine harte Zeit bleibt verschwiegen (Prügel, Beleidigungen, Psychoterror, Faltenröcke zu Sandalen) und beim Leser kein Auge trocken (im negativen Sinne). Das Grauen wird wahrhaft fühlbar beim Lesen dieses Meisterwerks. Man ächzt und stöhnt und seufzt und will am liebsten noch einen Sherry trinken um den Kummer zu erdrücken, den man eh schon als alleinerziehende Muter hat. Liebe Frauenfreunde, an euch geht dieser Tippp: Ein Buch für starke Frauen die sich für die Kindheit ihrer Vorbilder und ihren Ursprung interessieren.
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lenin
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Beitrag von lenin »

tranquilizer hat geschrieben:wenn man "hiervon" (Pronominaladverb) - auf das grammatische Subjekt "Kritik der reinen Vernunft" bezieht.
So hatte ich das in meinem Beitrag doch auch gemeint; also dass man bei manchen Altvorderen eben wirklich besser vorankommt, wenn man sich deren Traktate erstmal von einem guten, des heutigen Sprachgebrauchs mächtigen, Sekundärschreiber erklären lässt.
Egal, sie schnell back to topic
und ich schnell'n bißchen Wein lesen
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tranquilizer
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Beitrag von tranquilizer »

..dann, lieber lenin, stornieren sie bitte meinen Beitrag visuell..

+++.übrigens herrscht bei amazon Alarmstufe Rot +++

Gute Nacht
T.
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tranquilizer
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Rezension

Beitrag von tranquilizer »

Yippie, ich bin on. Nachdem ich gestern eine zweite entschärfte Rezension zu Dieter Herbsts papierenem Geistesblitzkrieg „Der Mensch als Marke“ geschrieben hatte, ließen sich die Qualitätsmanager von Amazon scheinbar erweichen. Prompt haben sie die erste Version frei geschaltet.
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... 96-1187735
Marketing from the finest (Achtung, auch Laberwissenschaftengeprüft):
Wie man mit Marken richtig penetriert, 23. Februar 2004
Rezensentin/Rezensent: jens_kleinholz aus Suhl
Endlich mal wieder ein Marketing-Buch, mit dem man bei Kollegen, der profilneurotischen Chefsekretärin oder auf einem langweiligen Meeting auftrumpfen kann. Aber wo bleiben denn da die Inhalte?, wird sich die eine oder der andere jetzt fragen. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer! Denn Prof. Dr. Dieter Herbst geht von einem völlig unkonventionellen Begriff der Marke aus.
Bekanntlich werden Brands (Marken) vom Markengesetz § 3 als Zeichen, insbesondere Wörter einschließlich Personennamen, Abbildungen, Buchstaben, etc. definiert. Doch Dieter Herbst geht einen Schritt weiter und erklärt den Menschen selbst zur Marke! Ich finde das schon nicht mehr feierlich! Hauptsache, ich bringe als Wissenschaftler ein Buch heraus und stehe wieder ganz oben in der Spiegel-Bestseller-List, oder wie?
Hinzu kommt, dass die Buchbeiträge - übrigens von diversen Experten mitverfasst - ziemlich rhapsodisch angeordnet wurden, teils fragwürdiges Vokabular wie Lingam und Yoni enthalten (Kapitel „Suboptimales Balzverhalten") oder merkwürdige Fazits („Frauen stehen nur auf Gucci und nicht auf H&M, du Loser) aufweisen. Von fehlenden, anmutigen Preis-Absatz-Kurven und ästhetischen Formeln ganz zu schweigen.

Lobenswert an Herbsts saftlosem Werk sind jedoch die unterhaltsamen Anekdoten einiger Prominenter, die über ihren Weg zur Marke offenherzig plaudern. So etwa Chiara Ohovens gelegentliche Lippenbekenntnisse vor der Kamera oder Dr. Friedrich Schillers Bahn brechende Kreativmethode „Verfaulte Äpfel in der Schublade", womit er auf zahlreichen Werbekongressen richtig abräumte. Auch das Kapitel über Gröfaz' Super-Ische Marlene Dietrich ist nicht ohne, man erfährt sogar noch einiges über den Meister persönlich.

Am Ende des Buches angekommen, beschlich mich das Gefühl, Prof. Herbst selbst wolle mit diesem Buch zu einer Marke avancieren.
PS Einziger Wermutstropfen: die Streichung der beiden letzten Sätze im Original. Bei Bedarf können Sie das Making-of als Hörspielkassette bestellen.
Herzlichst Ihr T.
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General Amnestie
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Wohnort: Salisbury, Rhodesien

Re: Rezension

Beitrag von General Amnestie »

tranquilizer hat geschrieben:Yippie, ich bin on.
Na bitte, geht doch, nur nicht die Nerven verlieren.
Auch der Herr Volta steht mit seiner Stalinschleife im Netz.

Ich selber habe mir eine längst fällig Aufwartung zu Ehren der <A TARGET=_blank HREF="http://www.superlupo-magazin.de/viewtop ... ">Freifrau von Blomberg</A> gegönnt und ihr Buch Simplicity besprechen lassen. Furchtbar! Aber was will man schon von jemandem erwarten, der reinsch (34) heißt...
reinsch34 hat geschrieben: Einfachheit - ein Fach für sich, 25. Februar 2004

Rezensentin/Rezensent: reinsch34 aus Ilsenburg
Anne von Blomberg (Freifrau) ist hier ein würdiger Nachfolger Ludwig Tiecks »Des Lebens Überfluss« aus der Feder geflossen. Der Titel verheißt es schon, weniger ist einfach mehr, oder prägnanter auf Neudeutsch: "Simplicity rulez!" Und fürwahr, Frau (frei!) von Blomberg lässt keinen Abgrund zwischen Anspruch und Wirklichkeit klaffen; es wird leicht verständlich formuliert statt umständlich schwadroniert, denn Einfachheit beginnt bei der Sprache ("Im Anfang war das Wort" Joh 1,1-5). Jedermann (und Jede(frei)frau) wird so spielend leicht zwischen der Scylla Konsum-Falle und der Charybdis Askese hindurch gelotst. Ein wahres Füllhorn kluger Ratschläge ergießen sich auf den Leser. Ob nun durch eine teure Handtasche von billiger Kleidung abgelenkt wird oder durch teure Kleidung von der billigem Handtasche, Freifräulein Anni hat für jede Situation die passende pfiffige Idee. Ein teurer Ehemann wird so flugs durch einen kostengünstigen Liebhaber substituiert, der völlig unnötige Brockhaus (24 Bände!) durch »Meine erste Lesefibel« (mit Bildern) und im Philosophiefachhandel lässt man den Adorno links liegen und glaubt/klaubt lieber dem/den Heidegger aus der Grabbelkiste. Warum eine ewig meckernde Mecklenburgerin als Haushaltshilfe ertragen, wenn es auch mit Masego aus Botswana geht und zwar wesentlich lebensfroher, farbiger (Negerin!) und ohne Sozialversicherungsbeiträge. Auch das Thema "untenrum" wird nicht ausgespart. Kein Mensch von heute gibt viel Geld für einen echten Orgasmus, wenn es ein vorgetäuschter auch tut. Der Kleinbürgerspießer (Harry) merkt es eh nicht, und Sie (Sally) kann mit dem so Gesparten (Money) ordentlich shoppen gehen. So einfach kann Simplicity sein Deshalb: einfach kaufen (das Buch)!
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