Der Diktator das unbekannte Wesen

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Gast

Beitrag von Gast »

Ein wunderbaren Einstieg zum Thema Nordkorea bietet dieser Link. Die Autoren helfen auch gerne bei der Vermittlung einer Reise ins Land, auch wenn es für eine persönliche Gratulation wahrscheinlich schon zu spät ist.
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MMC
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Re: Jack Straw

Beitrag von MMC »

MMC hat geschrieben:Herr Mugabe, ist es tatsaechlich wahr, dass Foreign Secretary Jack Straw Ihnen, wie es uns die SUN von gestern weismachen will, die Hand geschuettelt hat?

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Und schon wieder die gleiche Geschichte, Herr Mugabe, diesmal sogar mit dem jungen Verlobten, der heute das Band der Ehe knuepfen wird:

http://news.bbc.co.uk/1/hi/uk/4425385.stm
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Verkatert
Wussow-Todesengel 2005
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Beitrag von Verkatert »

Meine Damen und Herren Schreckensherrscher, bzw. -anhänger,

tragen Sie doch mal Ihr Wissen über Präsident Saparmyrat Nyýazow, aka Türkmenbaşy zusammen.
Der Kerl scheint mir viel Potential in sich zu tragen, wurde hier aber meines Wissens nach ungerechterweise noch nicht erwähnt.
Nach ihm benannt wurden eine Stadt, Schulen, Flughäfen und ein Meteor. Bilder des Präsidenten finden sich an zahlreiche Straßen und Gebäuden. Überall wurden Statuen von ihm und seiner Mutter aufgestellt. Selbst die Monate wurden von Nyýazow umbenannt: So heißt der Januar in Turkmenistan nach Nyýazows Ehrentitel "Türkmenbaşy". Weil sich Nyýazow nach einer Herzoperation das Rauchen abgewöhnte, ist das Rauchen in der turkmenischen Öffentlichkeit verboten.

Daneben hat Nyýazow mehrere Bücher geschrieben, die für die Turkmenen zur obligatorischen Lektüre geworden sind. Sein erstes Buch, die Ruhnama ("Buch der Seele") handelt von Liebe, Moral, und Eintracht unter Nachbarn. Außerdem enthält sie Nyýazows persönliche Variante der Geschichte Turkmenistans. Die "Ruhnama" ist in allen Schulen Pflichtlektüre. Erwachsene müssen dieses Buch an jedem Samstag lesen. Selbst für den Führerschein ist eine Prüfung über die "Ruhnama" Voraussetzung. Weitere Bücher von Nyýazow heißen "Es Segne das Turkmenvolk" und "Die fünf Jahrhunderte der Turkmenischen Geistlichkeit".
Ich bin gerade dabei, die Richtigkeit eines Gerüchts zu prüfen, das besagt, es gäbe eine vergoldete, mobile Statue von Türkmenbasy, die ihn mit ausgetreckten Armen darstellt - und die sich immer zur Sonne hin dreht. Der herr hat also offenbar auch noch Geschmack, wenn sich das als wahr herausstellen sollte.
Nicht sehr aufschlussreich ist leider die offizielle Homepage Turkmenistans: http://www.turkmenbashi.org/

Ich recherchiere mal weiter.
Gehaben Sie sich wohl,
verkatert


Edit:

Aha:
Hajos Reisetagebuch hat geschrieben: Gerd vergleicht die Szenerie mit dem Computerspiel SIMS. Ich bau mir einen Park, ein Hochhaus, einen Palast. Alles macht einen komplett unwirklichen Eindruck, wie in einem Science-Fiction-Film.

Dann erreichen wir den Platz vor dem Präsidentenpalast, ein riesiges Gebäude mit goldener Kuppel, daneben Regierungsgebäude nicht minder imposant mit einer riesigen Abbildung von Turkmenbasy und dann die Krönung: links vom Präsidentenpalast eine Säule, thronend darauf Turkmenbasy aus Gold. Der Clou: Die Statue dreht sich mit der Sonne, damit auf das Antlitz des Präsidenten kein Schatten fallen kann. 70 Meter hoch ist diese Selbstdarstellung.
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http://kuhlemeier.webmen.de/zentralasien.htm
Dürer? Hab ich nie gelesen.
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MMC
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Beitrag von MMC »

Ich bin sicher mal auf der BBC ein Feature ueber Turkmenistan gehoert zu haben, kanns aber nicht auf deren Seiten finden. Stattdessen zum Troste der Audio-Link auf dieser Seite (bis 06:41 scrollen). Dummerweise muss man sich noch ca. 3 Minuten lang Monate-alte Nachrichten (bspw. Prinz Harry) anhoeren, ca. die letzten beiden Minuten sind ueber Turkmenische Presse.

http://www.bbc.co.uk/radio4/today/liste ... 1022.shtml
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Aprilfischer
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N.N.

Beitrag von Aprilfischer »

Noch nicht einmal namentlich bekannt ist mir dieses Wesen:

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Wenn du in einem erleuchteten Raum den Lichtschalter drückst, erwarte nicht, dass es heller wird. (Konfuzius)
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palazzo
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Beitrag von palazzo »

durch zufall stiess ich auf eine seite über den duce, die auch durch ihren optischen charme besticht.

wie heisst es schon bei fellini: "und wie jeder weiss, gibt es zwei grosse leistungen des faschismus: den kampf gegen die fliegen und die pünktlichkeit im zugverkehr"

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etwas gruselig,
p.
"jeder muß sich selbst austrinken wie einen kelch!" c. morgenstern
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palazzo
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Beitrag von palazzo »

der diktator des monats: hier können sie ihre neugier stillen. es gibt auch schöne bilder, mein spontaner favorit:

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general jaruzelski.

und als lustiges feature können sie die diktatoren auch bewerten. es gibt ein ausgeklügeltes system mit verschiedenen kategorien, z.b.
Staatsmann Bewertung (Außenpolitik)
1. Absolut scheußlicher Staatsmann
2. Schlechter Staatsmann
3. Durchschnittlicher Staatsmann
4. Guter Staatsmann
5. Vortrefflicher Staatsmann- weltklasse
bisheriger lieblingstyrann ist -wen wundert´s- adolf hitler.

nichts wie ab
palazzo.
"jeder muß sich selbst austrinken wie einen kelch!" c. morgenstern
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Quodlibet
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Beitrag von Quodlibet »

Verkatert hat geschrieben:Meine Damen und Herren Schreckensherrscher, bzw. -anhänger,

tragen Sie doch mal Ihr Wissen über Präsident Saparmyrat Nyýazow, aka Türkmenbaşy zusammen.
Ah! Rechtzeitig zur Buchmesse gibt es auch neues vom weisen <del>, Armenier</del> Turkmenen. Wie alle besseren Menschenschinder hat er auch Bücher geschrieben, die natürlich den direkten Weg zum ewigen Glück weisen:
tagesschau hat geschrieben: Turkmenistan
Lesereise in den Himmel


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Erfand erst das Pferd, dann den patentierten Weg ins Paradies: Turkmenistans Staatschef Saparmurat Nijasow.


Der turkmenische Präsident auf Lebenszeit, Saparmurat Nijasow, verspricht treu dienenden Bürgern einen sicheren Platz im Himmel. Jeder, der sein philosophisch-religiöses Werk "Ruchnama" drei Mal lese, werde "das göttliche Wesen erkennen und direkt in den Himmel kommen", sagte der auch als Turkmenbaschi ("Führer der turkmenischen Völker") bekannte Herrscher im Staatsfernsehen.
Klüger und reich durch Literatur

Er habe Allah angerufen, als er an dem zweibändigen Werk gearbeitet habe, damit fleißige Leser einen leichteren Zugang zum Paradies bekämen. Außerdem mache die Lektüre der "Ruchnama" intelligenter und schenke "spirituellen Reichtum".

Nijasow hat in der ehemaligen Sowjetrepublik zugleich die Funktionen des Regierungschefs und des Oberkommandierenden der Armee inne. Außerdem ist er Vorsitzender der einzigen zugelassenen Partei in dem Land. Sein Geburtstag ist Nationalfeiertag und an strategischen Stellen des wüstenreichen Landes sind überlebensgroße goldene Statuen von ihm aufgestellt. Die "Ruchnama" erschien in Millionenauflage und ist für Schulkinder Pflichtlektüre, wie übrigens auch für alle Beamten des Landes.
Danke für den Hinweis, wäre mir dieser Schnitzer in Turkmenistan passiert, hätte Nijasow mir sicherlich nicht nur die Rente gekürzt.
Zuletzt geändert von Quodlibet am Di Mär 21, 2006 2:13 pm, insgesamt 2-mal geändert.
"Die Dynamik der Verbesserung lässt etwas nach" Frank-Jürgen Weise
Robert Mugabe
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Beitrag von Robert Mugabe »

Das ist natürlich ein Knüller. Haben Sie Dank, Quodlibet*!

Der mir ansonsten neueste Stand, was Turkmenbaschi angeht, ist folgender:
F.A.Z., 30.01.2006, Nr. 25 / Seite 5

Tumulte in Turkmenistan
Der Präsident beschimpft Rentner als Schmarotzer und will ihr Geld zurück/Von Reinhard Veser


FRANKFURT, 29. Januar. Zum ersten Mal seit Jahren wird in Turkmenistan in diesen Tagen offener Unmut über den despotisch herrschenden Präsidenten Nijasow laut. Ursache ist eine von ihm Ende vergangenen Jahres angeordnete Kürzung der Renten, die offenbar auf deren vollständige Abschaffung hinausläuft. Dieses Ziel hat der in der offiziellen Propaganda als "Turkmenbaschi" - Führer aller Turkmenen - bezeichnete Nijasow in einer Sitzung der Regierung am Donnerstag bekräftigt, in der er die Rentner als "Schmarotzer" bezeichnet hat.

In den für die Auszahlung der Renten zuständigen Behörden soll es in den vergangenen Tagen an vielen Orten zu tumultartigen Szenen gekommen sein, bei denen Nijasow verflucht worden sein soll. Das käme einer Gotteslästerung gleich, denn der Turkmenbaschi wird im turkmenischen Personenkult auf eine Stufe mit dem Propheten Mohammed gestellt. Das von Nijasow verfaßte Buch "Ruhnama" wird als heiliges Buch der Turkmenen verehrt, als Quelle von Weisheit und Stärke. Angestellte in Staatsbetrieben müssen das Werk, eine wirre Mischung aus Geschichte, Prophetie und Lebensratgeber, auswendig lernen und können bei unzureichenden Kenntnissen ihren Arbeitsplatz verlieren. "Ruhnama" wurde in den vergangenen Jahren auch auf Kosten anderer Fächer, vor allem von Mathematik, Naturwissenschaften und Fremdsprachen, in den Mittelpunkt des Schulunterrichts gestellt. Im staatlichen turkemenischen Fernsehen wird über Stunden aus Nijasows Buch vorgelesen. Selbst beiläufig gemachte Äußerungen des Turkmenbaschi haben in dieser Atmosphäre Gesetzeskraft. Auch die Rentenkürzungen begannen mit einer Äußerung des Präsidenten kurz vor dem Jahreswechsel, ohne daß es einen offiziellen Erlaß oder gar ein Gesetz gegeben hätte. Daraufhin wurde die Auszahlung der Renten zunächst ganz eingestellt. Es folgten über drei Wochen widersprüchliche Angaben darüber, wer in welchem Maß davon betroffen sein wird. Immer wieder war die Rede davon, daß die Rentenkürzungen rückwirkend gelten sollten und daß die danach in den vergangenen beiden Jahren zuviel gezahlten Renten zurückgezahlt werden sollten.

Nach dem Auftritt des Turkmenbaschi vom Donnerstag ist nun sicher, was zuvor schon vermutet wurde: Besonders hart trifft es die Landbevölkerung, die den größten Teil der Einwohner Turkmenistans stellt. Landarbeiter sollen erst dann einen Rentenanspruch haben, wenn sie mindestens 25 Jahre gearbeitet haben. Dabei sollten aber, so Nijasow, nur die tatsächlichen Arbeitstage zählen. Nicht nur Wochenenden und Feiertage sollten für die Berechnung vom Kalenderjahr abgezogen werden, sondern auch die fünf Wintermonate, in denen auf dem Land weniger gearbeitet wird.

Auch für Industriearbeiter und Angestellte, die 35 Jahre gearbeitet haben müssen, um eine Rente zu bekommen, wird es schwierig sein, die von Nijasow geforderten Nachweise darüber zu liefern, da er die sogenannten "Arbeitsbücher" aus sowjetischer Zeit nicht gelten lassen möchte, da sie seiner Ansicht nach zu einem großen Teil gefälscht sind (womit er allerdings recht haben könnte). Viele Betriebe existieren nicht mehr, andere sind umbenannt worden und dürfen angeblich keine Bescheinigungen für die Zeit vor ihrer Umbenennung ausstellen. Besonders betroffen von den Kürzungen sind aus diesem Grund Ärzte und Krankenschwestern: Nijasow hat in den vergangenen Jahren die meisten Krankenhäuser und Polikliniken schließen lassen.

Die Reaktionen auf die Rentenkürzung lassen sich nach Ansicht von Witalij Wolkow von der russischen Redaktion der Deutschen Welle, die über Quellen im Land verfügt, nicht als Proteste bezeichnen. Sie seien eher einer Panik ähnlich, in der jeder um das nackte Überleben kämpfe. Ähnlich äußert sich auch Nurmuhammet Hanamow, der in Wien lebende Führer einer Oppositionsgruppe. Noch seien die Reaktionen der Bevölkerung für Nijasow nicht gefährlich, da sie vollkommen unorganisiert und spontan seien. Doch die Tatsache, daß die Menschen die Angst vor dem Regime überwänden, sei ein erster Schritt. Seine Partei wolle über ihre im Untergrund lebenden Aktivisten versuchen, die Proteste in Bahnen zu lenken.

Auch die ebenfalls über Quellen in Turkmenistan verfügende Eurasian Transition Group sagt, daß die Gefahr eines Umsturzes aus der Umgebung von Nijasow derzeit nicht bestehe. Die regelmäßigen "Säuberungen" Nijasows in der Machtelite hätten dazu geführt, daß es keine Seilschaften gebe, die dazu in der Lage seien. Der Geheimdienst, der vor einigen Jahren noch als möglicher Unruheherd galt, sei ebenfalls durch die mehrfache Eliminierung seiner Offizierskader bis in die unteren Ebenen dazu nicht mehr in der Lage. Hinzu komme, daß unter den Repräsentanten der Staats- und den Funktionären der Sicherheitskräfte die Furcht vor Rache aus der Bevölkerung im Falle eines Umsturzes noch größer sei als der durchaus weit verbreitete und große Haß auf den Turkmenbaschi. Nach Ansicht Wolkows kann sich die Lage in Turkmenistan aber schnell ändern, falls sich an einzelnen Orten angesehene Personen gegen Nijasow wenden.

Nijasow begründete die Rentenkürzungen am Donnerstag damit, daß in der Staatskasse kein Geld sei; zudem arbeiteten 80 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung nicht. Das entspricht Schätzungen ausländischer Beobachter, die annehmen, daß die Arbeitslosigkeit in dem Land, dessen Erdgasreserven zu den größten der Welt zählen, mehr als 70 Prozent beträgt. Turkmenistan hat in den vergangenen Wochen im Zuge des russisch-ukrainischen Gasstreits einige vorteilhafte Verträge als Gaslieferant geschlossen. Doch die Einnahmen aus dem Gasexport gehen nach Angaben des Oppositionsführers Hanamow zu 90 Prozent in einen Fonds des Präsidenten, der dem restlichen Staatshaushalt entzogen sei. Damit würden die Prachtbauten und überdimensionierten Denkmäler in der Hauptstadt Aschgabad sowie Projekte wie die Schaffung eines gigantischen künstlichen Sees in der turkmenischen Wüste finanziert.

*Aber wieso nennen Sie ihn "Armenier"? Ist er nicht eher das Gegenteil? Nämlich eben: ein Turkmene?
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Pelzer
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Beitrag von Pelzer »

den hervorragenden beitrag zu witzen über mahmud ahmadinedschad, der hier ursprünglich stand, habe ich zu pr-zwecken amputiert und ins "sammlungen"-forum gestellt:
http://www.superlupo-magazin.de/viewtopic.php?t=1663
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Quodlibet
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Beitrag von Quodlibet »

Rechtzeitig zum Osterfest wird Er
<a href="http://news.bbc.co.uk/2/hi/asia-pacific/4915122.stm" target="_blank"><img src="http://newsimg.bbc.co.uk/media/images/4 ... 3.jpg"></A>
auferstehen.
"Die Dynamik der Verbesserung lässt etwas nach" Frank-Jürgen Weise
Robert Mugabe
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Beitrag von Robert Mugabe »

Die Top 60 der Failed states des Jahres 2006 stehen fest. Das Magazin Foreign Policy und ein gewisser Fund for Peace haben sie gemeinsam ermittelt und veröffentlicht.

Für Turkmenbaschi- und Ahmadinedschad-Fans ist die Liste eine Enttäuschung. Turkmenistan hat es gerade mal auf Platz 45 geschafft, der Iran - gleichauf mit Äquatorialguinea - gar nur auf Platz 52.

Pakistan ist sauer, weil es auf dem 9. Platz steht. Nigeria mag sich - so jedenfalls ist mein Eindruck - über seinen 22. Platz nicht beklagen. Und ein wenig ungläubig nehme ich persönlich zur Kenntnis, daß es noch gescheitertere Staaten als Simbabwe geben soll.

Wollen Sie, bevor Sie die Liste anklicken, mal raten, wieviele? Auf welchem Platz, glauben Sie, steht der erste nichtafrikanische Staat? Und auf welchem der erste europäische?

Was gäbe ich drum, wenn der geschätzte Aprilfischer auf seine unnachahmliche Art die Failed states 2006 kommentierte ...
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Jürgen W. Möllemann
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Beitrag von Jürgen W. Möllemann »

Ein bemerkenswertes Interview hat unlängst Libyens Revolutionsführer Muammar al Gaddafi gegeben, und zwar dem Fernsehsender Al Jazeera.

Bei der Bibel, die die Ungläubigen im Westen lesen, handelt es sich - so Gaddafi - um eine Fälschung. Jesus wäre, wenn er den Propheten erlebt hätte, zum Islam übergetreten. Und in Skandinavien, da sind alle Frauen nackt.
Nichts gibt so sehr das Gefühl der Unendlichkeit als wie Doris Knecht
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Axel G.
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Beitrag von Axel G. »

Sehr schön auch diese Empfehlung zur Palasteinrichtung des Rheinischen Merkurs an alle aktuellen und künftigen Diktatoren!
Regel 3

Das Haus ist fertig, nun geht es an die Inneneinrichtung. Holen Sie sich dazu Leute, die etwas davon verstehen. Dann lassen Sie sie unauffällig verschwinden und machen es selbst. Kombinieren Sie wie Tito mutig alt und neu: den greisen Kirk Douglas mit Gummibaum und einem Arrangement aus rosa Plastikorchideen, den 20 Quadratmeter großen Mooreichen-Schreibtisch aus dem 19.Jahrhundert mit orange Telefonen und einem Ölschinken – darauf eine Schlacht oder besser noch: Impressionen vom Bau Ihres Volkspalasts. Niemals, niemals dürfen Sie in die Kamera lächeln! Das Leben Ihrer Untertanen ist hart, seien Sie es auch. Lassen Sie lieber Kirk Douglas lächeln, dafür ist er ja da. Lächelt er nicht oder nur, wenn die Kameras weg sind, lassen Sie Kirk Douglas weg.
"Diese Zustände werden wir nicht weiter hinnehmen - gegen diesen Haufen kann man sich ja kaum mehr auf der Straße blicken lassen!"
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