hessen-wohin hat geschrieben:... jeder deutsche militärische Einsatz wird völlig unabhängig vom Zweck und Verlauf mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht.
Was Sie da schreiben, ist gar nicht so verkehrt. Allerdings in einem anderen als dem von Ihnen (vermutlich) gemeinten Sinne. Seit 1999 darf Deutschland wieder so richtig ordentlich in den Krieg ziehen - und die Verbindung mit dem Nationalsozialismus kommt tatsächlich fast reflexartig - von denen, die die Kriege rechtfertigen wollen; deren Kreis erstreckt sich allerdings nicht nur auf die Regierung.
Dies gilt eindeutig für den Kosovokrieg und in Ansätzen auch für Afghanistan und den "Kampf gegen den Terror". Mir kommt das Kotzen, wenn eine
deutsche Regierung den Mord an Menschen damit rechtfertigt, daß man ja aus der Geschichte gelernt habe und es nun darum ginge, ein
neues Auschwitz zu verhindern. Auschwitz! Ich weiß nicht, ob die Nasen überhaupt wissen, was Sie da für Unsinn erzählen.
Gewiss, Milosevic und Konsorten sind nicht gerade für Demokratie- oder Menschenrechtsliebhaberei bekannt, und ich würde mir Ossama bin Laden nicht zum Kaffee einladen oder mit den Taliban Fußball spielen - aber Auschwitz ist eine etwas andere Kategorie.
Und deswegen darf - meiner Meinung nach - die deutsche Geschichte eben nicht ruhen gelassen werden.
Und um auf den
Zweck zurückzukommen, hessen-wohin: was war
Ihrer Meinung nach der Zweck jener beiden bisher wichtigsten deutschen "Militäreinsätze" nach 1945?
Wer übrigens das Kotzen anhand des Kosovo-Krieges nachvollziehen möchte, dem empfehle ich den Dokumentationsfilm "Es begann mit einer Lüge".