Irgendwie, sehr geehrte Forumsteilnehmer,
gerät hier doch einiges aus den Fugen. Sind wir mittlerweile soweit, dies ...
Pelzer hat geschrieben:aber nein, ich sage doch nicht, daß hitler unschuldig am krieg war.
... noch explizit sagen zu müssen?
Um da etwas Bewegung (welche auch immer) reinzubringen: Doch, ich finde schon, dass Hitler unschuldig war. Er hätte, wie soll ich mich ausdrücken, gar nicht so etwas Böses tun können. Krieg, welch schmutzig Wort. Er hatte so eine umgängliche Art (außer man war anderer Meinung, dann aber hallo! Der konnte schon hinlangen, nicht körperlich, aber irgendwie war er kein Weichei). Und wir nannten ihn damals schon liebevoll Schnäuzerchen. Anschließend gurrte er dann. Trotzdem fanden wir anschließend nicht alles gut, was er machte.
Die Knallerei im Krieg war ihm auch immer zu laut. Hat mir mal jemand gesagt. Aber ob ich mich auf den verlassen kann? Weiß ich nicht.
So viel und endgültig zu meinem geliebten Führer.
hessen-wohin hat geschrieben:Wenn man das Wort "Rechtfertigung" liesst, könnte man fast meinen, die Amis hätten den Krieg provoziert.
Nein, Herr hessen-wohin. Nein. Und es tätete Ihnen keinen Zacken aus der Moderatorenkrone brechen tun, wenn Sie ein wenig intensivere Geschichtskunde betreiben tatüteten. Was Herr Pelzer beschrieb, gehört nahezu zum State-of-the-Art (über Kunst lässt sich natürlich streiten) der Geschichtsschreibung. Es ist noch nicht einmal revolutionär, was er sagte.
Die USA haben ein Kriegsangebot dankbar angenommen. Und keine Gelegenheit (zumindest im Fall Japan) ausgelassen, diesen zu führen und zu kultivieren.
Ich habe in einem anderen Forum ausgeführt, dass die USA die Atombombe als erste und bisher einzige Nation für Kriegszwecke gezündet haben. Auch dies war von langer Hand geplant. Man wollte die effektive Wirkung dieser Waffe unter Realbedingungen testen. Entwickler dieser Bombe sind zum Teil über deren Folgen in der Psychiatrie gelandet und nicht mehr aufgetaucht. Weil sie die Folgen nicht verkraftet hatten.
Wir sind heute in einer ähnlichen Situation: Die USA behaupten, Irak wäre eine Gefahr für den Weltfrieden. Dass dies schlicht nicht sein kann, sondern nur unter der Prämisse denkbar ist, dass es einen Flächenbrand aufgrund von Kettenreaktion der Staaten Israel und den USA gibt, liegt auf der Hand. Kein Schwein in Europa oder Asien oder Australien oder Afrika oder in Amerika (Nord und Süd) fühlt sich real von Irak bedroht. Purer Unsinn.
Einfach nur platt machen geht nicht. Dazu ist die Weltwirtschaft zu sensibel für Willkürakte (und unberechenbar). Wie lange? Keine Ahnung. Ich möchte mich auch speziell in dieser Diskussion nicht an Spekulationen beteiligen. Ich weiß es einfach nicht.
Aber es ist Fakt, dass es eine direkte Bedrohung für den Weltfrieden durch Irak nicht gibt. Fühlen sich die Österreicher durch Pakistan bedroht? Deutschland durch Afghanistan? England durch Indien? Usw.
Ob Irak schlimme Waffen (annähernd vergleichbar denen in den USA, in England, Deutschland, Russland, Frankreich etc.) entwickelt (hat), wissen wir nicht. Wenn ja, welcome in the club.
Zumindest ist es im 21. Jahrhundert bereits ein willkommenes "Kriegsangebot" für Bush und Konsorten, wenn solche Länder solche Waffen möglicherweise produzieren wollen. Mit diesem Argument kann die gesamte Welt ohne Gewissensbisse bombardiert werden.
Weiß eigentlich jemand, ob die Elfenbeinküste im Jahr 2011 über die Atombombe verfügen wird?
Irgendwie kriege ich das Gefühl nicht los, dass die Geschichtsschreibung oder/und das Interesse der Rezepienten völlig versagen. Bei mir haben seinerzeit die Geschichtslehrer bezüglich des 3. Reiches völlig versagt. Es war eine mühevolle und sehr traurige Kleinarbeit, dies nachzuholen.
Heute ...
... ach lassen wir das.
Ein bisschen nachdenklich, aber immer noch nicht entmutigt.
Ihr GT
PS.: Sie finden mich in meinem Liegestuhl. Mit Cocktail.