South Park vs. Simpsons

Gebleichter Zellstoff, Vinyl, Zelluloid und ... ja ... Mist, woraus besteht TV?

Moderator: hessen-wohin

jetzt mal ehrlich bitte, was findet Ihr besser: die Simpsons oder South Park?

Die Simpsons
47
71%
South Park
6
9%
äh, die Power Puffs!
13
20%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 66

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FinnCrisp
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Beitrag von FinnCrisp »

Wieso hoere ich immer wieder, dass man die beiden Serien nicht miteinander vergleichen kann? Man kann alles miteinander vergleichen, sogar "Friends" mit den "Tagesthemen".

btw: "Family Guy" war krass! Das war nicht so'n kindischer Humor wie bei SP, und es war besser gezeichnet! Leider wurde die Serie nach 2 Staffeln abgesetzt... Simpsons rule O.K.!!!
I drove downtown, scanning the alleys until I saw a rail-thin Mexican kid standing by a dumpster wearing a St. Louis Rams jacket. The kid was wearing the jacket, not the dumpster.
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Gizmo
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Beitrag von Gizmo »

man kann harry potter und herr der ringe auch nich vergleichen, in dem sinne, dass die frage "was findet ihr besser, HP oder HdR?" irrelevant, lächerlich und dämlich ist.
Chryso
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Beitrag von Chryso »

Ich finde 'Friends' weitaus erotischer als die 'Tagesthemen', die jedoch versuchen, dieses Manko mittels scharfsinnigem schwarzem Humor wieder auszugleichen.

Während bei 'Friends' mehr Wert auf Sex im Allgemeinen gelegt wird, geht's ja in den 'Tagesthemen' dann doch eher um Crime.

Charmant ist beides, auch wenn ich 'Friends' natürlich weitaus realistischer finde. Und die 'Tagesthemen' haben mir dann doch zu wenig Happy End.
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herr mattes
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Beitrag von herr mattes »

jetzt muss nur noch einer gizmo mit chryso vergleichen, dann schließt sich der kreis...
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Datensichtgerät
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Beitrag von Datensichtgerät »

Wie abzusehen war liegen die Simpsons natürlich vorne.

Interessant wäre jetzt eigentlich nur noch der Vergleich zwischen eben diesen und der doch teilweise für Kinder gesperrten Zeichentrickserie "Duckman".

Duckman der tragische Antiheld und sein guter Kumpel Cornfed...
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Fähmel
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Beitrag von Fähmel »

Liebe Damen und Herren,

Herr/Frau FinnCrisp hat natürlich grundsätzlich recht. Man kann alles miteinander vergleichen, und dann eben bei vielen Dingen zum Schluss kommen, dass keinerlei Parallelen resp. Gemeinsamkeiten vorhanden sind. Ich bin der Meinung, dass Personen, die das nicht begreifen, in einer Reihe stehen mit solchen, die Effektivität und Effizienz verwechseln oder nicht in der Lage sind, einen Genitiv zu verwenden (ja, mit einem solchen Satz findet man viele Freunde). Ich bitte darum, nicht beleidigt zu sein, ich bin halt ein sehr direkter Mensch.

Interessanter ist ein Erotik-Vergleich zwischen Tagesthemen und heute-Journal. Ich beginne: Tagesthemen haben ja die vor Sex-Appeal nur so strotzende Anne Will (schon der Name regt die Phantasie an). Dagegen hat die ZDF-Konkurrenz ja jetzt den geilen Claus Kleber, der zwar langweilig, aber so adrett ist. Bitte halten Sie mich jetzt nicht fälschlicherweise für einen der gleichgeschlechtlichen Liebe Zugeneigten, aber was ist da sonst noch im heute-Journal? Die geile Gundula?

Eher nicht! Wie stehen Sie dazu?

Dr Robert Fähmel
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The Mars Volta
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Beitrag von The Mars Volta »

Hier geht es um South Park und die Simpsons, Herr Dr Fähmel.
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FinnCrisp
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Beitrag von FinnCrisp »

Faehmel: Es heisst Herr Crisp. Ich finde es bemerkenswert, dass wenigstens einer verstanden hat, worauf ich hinaus will, naemlich das penetrante Verwechseln von "Gleichsetzen" und "Vergleichen". Aehnlich unachtsam gehen die Medien mit den Woertern "verungluecken" und "verunfallen" um. Ersteres bedeutet naemlich verunfallen mit Todesfolge; aber der tragische Unterton, der bei dem Wort mitschwingt, macht sich ja gut in reisserischen Schlagzeilen. Ach ja, auf das Paar "bergen" vs. "retten" ist auch noch hinzuweisen ("bergen" gilt fuer Leichen und Gegenstaende, "retten" bezieht sich auf Menschen und Tiere, und zwar lebende).
So, nun aber zurueck zum Thema: Es gab eine SP-Episode mit dem Titel "The Simpsons did it already" oder so aehnlich. Da wird die ganze Zeit krampfhaft versucht, irgendetwas Originelles zu unternehmen, und dabei endet man jedes Mal mit der Erkenntnis "Das gab's ja schon mal bei den Simpsons!". Ist nun klar, wer hier die Nase vorn hat?
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Pelzer
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Beitrag von Pelzer »

während umgekehrt die simpsons in irgendeinder der jüngeren folgen einmal southpark im tv sehen, eine schön krude parodie, soweit ich mich erinnern kann, woraufhin bart (oder lisa?) etwa sagt in richtung "wahnsinn, jetzt gibt es davon schon dreißig folgen, und denen fällt immer noch was neues ein".
allerdings würde ich jetzt nicht unbedingt von solchen anzüglichkeiten auf die bessere oder schlechtere qualität einer der serien schließen.
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katchoo
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verunfallen

Beitrag von katchoo »

Herr Crisp, woher stammt diese Definition? Mein Duden findet, das sei dasselbe, bezeichnet "verunfallen" als Behördensprache für "verunglücken". Wenn das aber stimmt und das "verunglücken" tatsächlich "tödlich" beinhaltet, warum wird dann in eben einem solchen Fall oft von "tödlich verunglücken" gesprochen?
Welche Formulierung empfehlen Sie für den Überlebensfall? "Verglücken" ist hübsch, beschreibt den Vorgang aber auch nur selten besonders treffend.
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FinnCrisp
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Beitrag von FinnCrisp »

hmm... jetzt bin ich selbst etwas verwirrt.
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hessen-wohin
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Beitrag von hessen-wohin »

Fähmel hat geschrieben:Man kann alles miteinander vergleichen, und dann eben bei vielen Dingen zum Schluss kommen, dass keinerlei Parallelen resp. Gemeinsamkeiten vorhanden sind.
Da kann man schon ein wenig differenzieren. Der Vorgang des Vergleichens besteht grob betrachtet aus zwei Teilen: zuerst stellt man fest, ob es Kriterien gibt, die man auf beide zu vergleichende Objekte anwenden kann; dann überprüft man, inwieweit sie bezüglich dieser Kriterien übereinstimmen. Den ersten Teil, die Untersuchung der Existenz vernünftiger Kriterien, für sich genommen kann man aber auch schon als Vergleichen bezeichen. In diesem (und nur in diesem) Sinne ist in der Tat alles vergleichbar. Ich schlage vor, das Vergleichbarkeit erster Ordnung zu nennen. Dementsprechend will ich dann Vergleichbarkeit zweiter Ordnung sagen, wenn sich solche Kriterien und Massstäbe finden lassen. Trivialerweise ist die Menge aller mit A vergleichbaren Objekte zweiter Ordnung eine Untermenge aller mit A vergleichbaren Objekte erster Ordnung. Ich behaupte mal, vergleichbar 2. Ord. ist die sprachlich korrekteste Bedeutung von "vergleichbar". Ist man nun nach der Überprüfung der aufgestellten Kriterien zum Ergebnis gekommen, dass die beiden Objekte hinsichtlich dieser gleich oder sehr ähnlich sind, so wird diese Tatsache umgangssprachlich auch mit dem Adjektiv "vergleichbar" versehen. Wir wollen dazu Vergleichbarkeit dritter Ordnung sagen. Die Menge der mit A vergl. Objekte 3. Ord. ist wiederrum eine Untermenge der Objekte, die vergl. 2. Ordnung sind. Wenn sich jeder an diese Sprachregelung halten würde, dann gebe es keine Verwirrung, was z.B. mit "Kommunismus ist mit Faschismus vergleichbar" nun gemeint sei und man könnte gleich den Wahrheitsgehalt einer Aussage diskutieren, anstatt erstmal aneinander vorbeizureden.

Ich finde dann, dass SP und Simpsons vergleichbar 2. Ord. aber nicht vergleichbar 3. Ord. sind.

Übrigens ist die Vergl. 1. Ord. eine recht nutzlose weil eben höchst triviale Sache. "A ist vergleichbar B erster Ord." ist eine Aussage, die vielleicht mal Ontologen interessant erscheint; im täglich Sprachgebrauch hat deswegen "vergleichbar" sehr selten diese Bedeutung. Treffender wäre dann vielleicht, die Vergl. erster Ordnung Vergleichbarkeit nullter Ordnung zu nennen. Und dann natürlich die Vergl. 2 Ordnung zur 1. Ord. und die 3. Ord. zur 2. Ord. zu degradieren. Aber nun gut.
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Fähmel
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Beitrag von Fähmel »

Lieber Herr Hessen-Wohin,

da haben Sie es uns aber sauber gezeigt. Ihre exzellenten Ausführungen sind absolut zutreffend.

Auch die folgende Herangehensweise halte ich für akzeptabel (Bitte jetzt im Hintergrund laufende Musik leiser drehen und konzentrieren). Bei einem Vergleich oder der Überprüfung der Vergleichbarkeit findet zuerst eine Prüfung auf eventuell vorhandene Vergleichskriterien, oder besser auf Eigenschaften, die identischer Art sind, statt. Dies passiert bei jedem Vergleich oder der Überprüfung der Vergleichbarkeit, ohne dass es eine Erwähnung verdiente. Eine sprachliche Darstellung dieses Vorgangs fällt sicherlich sehr schwer, aber ich halte die Bezeichnung mir Vergleichbarkeit n-ter Ordnung für unglücklich gewählt. Vielleicht trifft es die Bezeichnung Erhebung vergleichbarer Eigenschaften eher.

Sind jene gefunden, kann man beide Objekte als "vergleichbar" bezeichnen. Oftmals wird in der Umgangssprache Vergleichbarkeit auf alle Eigenschaften als Gesamtes bezogen, besonders wenn die genannte Formulierung verwendet wird. Dies ist auch gar nicht so falsch, denn es sind ja nicht die Objekte, sondern ihre Eigenschaften, zwischen denen ein Vergleich stattfindet. Sind die Arten der Eigenschaften in jedem Fall gleich, kann man also sagen, dass die Objekte generell vergleichbar sind (Sind dann auch alle Eigenschaften gleich, sind die Objekte gleich). Angebrachter ist also die Formulierung "vergleichbar hinsichtlich ihrer [Eigenschaft]" oder "ihre [Eigenschaft] ist vergleichbar", wobei dies fast tautologischen Charakter hat und damit der Verwechslung mit einer Gleichsetzung Tür und Tor öffnet. Doch warum eine Tautologie? Wir haben gerade festgestellt, dass mit dem Vorhandensein gleichartiger Eigenschaften automatisch eine Vergleichbarkeit gegeben ist und es somit nicht mehr dieser Formulierung bedarf, sondern man doch gleich zum eigentlichen Vergleich kommen kann.

Ich hoffe, dass dies nicht zu komplex ist und möchte deshalb noch einmal mit den Simpsons und SP ein Beispiel geben. Eine Fernsehserie (Anbei: das wäre hier der Oberbegriff, in diesem Fall die (Ober-)Klasse dieser Objekte) hat die Eigenschaft Witzqualität. Ist diese Eigenschaft allgemeingültig, also angenommen, man einigt sich auf einen Kriterienkatalog, nach der man diese allgemein bestimmen kann (möglich auf einer Skala), dann ist eine Vergleichbarkeit gegeben. Kommt man aber zu dem Schluss, dass die Witze grundverschiedener Art und somit es nicht möglich ist, die selben qualitative Maßstäbe zu übertragen respektive anzulegen, sind die beiden Objekte in Bezug auf Witzqualität (die unterschiedlicher Art ist) nicht zu vergleichen.

Noch ein Tisch und Auto: Es sind ein roter Tisch und ein blaues Auto gegeben. Sie sind (in Bezug auf ihre Farbe) vergleichbar. Würde man die Formulierung in Klammer unterlassen, löst dies leider bei vielen die reflexartige Reaktion aus, dass ein Tisch und ein Auto nicht vergleichbar seien.

Also: Die Möglichkeit der Vergleichbarkeit von Dingen ist dem Menschen nur dank der ihm eigenen Fähigkeiten des Abstrahierens und des Denkens in Systemen (An dieser Stelle sei für die "Herren" Philosophen auf Platon und für den Rest auf die wunderbare Welt des Object-Modellings verwiesen) gegeben. Es wird doch oft Vergleichbarkeit/Vergleichen und Gleichsetzen verwechselt. Man muss diesen Prozess weit differenzierter betrachten.

Eine etwas vertrackte Ausführung meinerseits, aber ein sehr interessantes Thema. Vielen Dank, Herr Hessen-Wohin, für diesen Denkanstoß.

Mit vergleichbarem Gruß

Robert Fähmel
Chryso
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Beitrag von Chryso »

Was haben also Simpsons und South Park gemeinsam?

Beides sind TV-Serien.
Beide TV-Serien sind gezeichnet.
Beide erheben den Anspruch, satirisch zu sein oder sind es gar.
Beide spielen in amerikanischen Kleinstädten.
Soweit so vergleichbar.

Dennoch gibt es erhebliche Unterschiede unter den Serien.
Diese nämlich unterscheiden sich sowohl von den Grundstrukturen als auch in der Art des Humors.
Sind die Simpsons noch eine durchschnittliche amerikanische Familie, so ist die South Park Klicke doch eher ein mehr oder weniger zusammengewürfelter Haufen verschiedenster Freunde. Ihre Familien sind bei weitem nicht so normal wie die der Simpsons (man denke nur an die Fäkalfilmchen, mit denen Cartmans Mutter sich ihr Taschengeld verdiente).
Auch der Humor geht gänzlich unterschiedliche Wege.
Wo die Simpsons sich stets bemühen, ihren Witz hintenrum schleichen zu lassen um überraschende Volltreffer zu landen, nutzt South Park doch oft sehr platte Formen des Humors bis hin zum Fäkalhumor.
Dennoch schafft die Serie es natürlich, auch Simpsons Fans in ihren Bann zu ziehen und zu amüsieren, ebenso wahrscheinlich umgekehrt, aber dies ist noch lange keine Basis für die Vergleichbarkeit der Serien.

Gibt es also auch viele Parallelen, ist doch der Humor der beiden Serien so unterschiedlich, daß ein Vergleich letztendlich scheitern oder zumindest zu dem Ergebnis kommen muss, daß die Art des Humors - der ja die Serien erst ausmacht - ein dermassen unterschiedlicher ist, daß die beiden Serien im Endeffekt nur noch sehr wenige Gemeinsamkeiten haben, die einem Vergleich nur noch sehr wenig Grundlagen bieten würden.

Und das, obwohl der Humor trotz seiner Unterschiedlichkeit doch sehr ähnliche Ziele zu haben scheint.
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Gizmo
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Beitrag von Gizmo »

es laufen übrigens wieder neue episoden (JUHU!). bei mrtwig.net gibts torrents, falls ihr euch die runterladen wollt
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