Wenn Seattle das geahnt hätte!
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Tut mir leid, daß ich jetzt erst dazustoße, ich dachte zunächst, es ginge um die Stadt Seattle, die ja bekanntermaßen so unerträglich dröge und farblos ist, das ich jeden noch so gut gemeinten Strang darüber... egal.
Gerade eben nämlich blättere ich blättere ich in SuperLupo 1/05,, und finde bei "Hier lacht der Betrachter" folgende Szene: zwei Kinder sammeln fürs rote Kreuz, und ein spendenunwilliger Asi in Puschen formuliert gekonnt: "Erst wenn der Welthunger gestillt, der Krieg besiegt und die Seuchen ausgerottet sind, werdet ihr merken, daß man Sammeldosen nicht essen kann." Subtil, aber gigantisch.
Gerade eben nämlich blättere ich blättere ich in SuperLupo 1/05,, und finde bei "Hier lacht der Betrachter" folgende Szene: zwei Kinder sammeln fürs rote Kreuz, und ein spendenunwilliger Asi in Puschen formuliert gekonnt: "Erst wenn der Welthunger gestillt, der Krieg besiegt und die Seuchen ausgerottet sind, werdet ihr merken, daß man Sammeldosen nicht essen kann." Subtil, aber gigantisch.
Ich bin gut informiert. Ich weiß viel. Ich habe viel Material.
- Aprilfischer
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Das goldene Blatt
Hochgeschätzter Herr Larifari,
vor sich haben Sie eine (erste?) wahrhaftig opportunistische Reaktion auf Ihren Beitrag, der mir nämlich in der Liste der besten Postings, die mir erstmals aufgefallen ist, aufgefallen ist.
Wenn ich aus dem Protokoll der 573. Sitzung des Ausschusses zur Besiedelung des Planeten Fintelwudelwix zitieren darf:
An dieser Stelle hätte das Seattle-Zitat natürlich auch gut gepasst, aber bis zu dessen Geburt waren es noch ein paarhunderttausend Jahre.
So long!
Aprilfischer
vor sich haben Sie eine (erste?) wahrhaftig opportunistische Reaktion auf Ihren Beitrag, der mir nämlich in der Liste der besten Postings, die mir erstmals aufgefallen ist, aufgefallen ist.
Kann es sein, dass Sie da an ein ganz bestimmtes Baumderivat dachten?Larifari hat geschrieben:warum sollen nach Muscheln, Silber, Gold, Zigaretten, Aluchips und Euro nicht mal die Bäume oder zumindest Baumderivate die Rolle des Zahlungsmittels übernehmen?
Wenn ich aus dem Protokoll der 573. Sitzung des Ausschusses zur Besiedelung des Planeten Fintelwudelwix zitieren darf:
(Adams, Das Restaurant am Ende des Universums, 1985, S. 201)Douglas Adams hat geschrieben:"Woher wollt Ihr denn Geld haben", fragte Ford, "wenn keiner von euch wirklich etwas produziert? Es wächst doch nicht auf Bäumen."
"Dürfte ich vielleicht mal ausreden...?"
Ford nickte verächtlich.
"Vielen Dank. Seit wir vor einigen Wochen beschlossen, das Blatt als gesetzliches Zahlungsmittel einzuführen, sind wir natürlich alle ungeheuer reich geworden. [...] Aber wir sind", fuhr der Unternehmensberater fort, "wegen der hohen Laubverfügbarkeitsrate in ein kleines Inflationsproblem geschlittert [...] Um also dieses Problem zu beseitigen", fuhr er fort, "und das Blatt wirksam aufzuwerten, sind wir gerade dabei, eine umfassende Entlaubungskampagne zu starten und ... äh ... alle Wälder niederzubrennen. Ich denke, Sie werden mir zustimmen, daß das unter den obwaltenden Umständen ein vernünftiger Schritt ist."
An dieser Stelle hätte das Seattle-Zitat natürlich auch gut gepasst, aber bis zu dessen Geburt waren es noch ein paarhunderttausend Jahre.
So long!
Aprilfischer
Wenn du in einem erleuchteten Raum den Lichtschalter drückst, erwarte nicht, dass es heller wird. (Konfuzius)
Wenn Armstrong das geahnt hätte…
Meine Damen und Herren, auch wenn es wie eine ideenlose, fade Kopie des Larifarischen Werkes daherkümmt, und letztlich auch nichts anderes ist, möchte ich die Seattle-Liste um eine ähnliche Sprüchekarriere erweitern, die derjenigen über die Unmöglichkeit der Geldfresserei meiner Meinung nach in nichts nachsteht:
„Es ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit“
Neil Armstrong, 21.7.1969, Mond.
Seit dem sind nun 36 Jahre, sechs Tage, und ca. 3.730 Varianten allein in deutscher Sprache ins Land gezogen, über die ich hier eine kleine, völlig unvollständige Liste mir zusammenzustellen erlaube.
Die meines Wissens nach aktuellste Ausuferung leistete heute morgen unser aller am liebsten heimlich gelesenes Onlinemagazin, Spiegel online: Einer der beiden Praktikanten, die den Laden dort offenbar am Leben halten, ist sich tatsächlich nicht zu schade gewesen, die Körperausdünstungen unserer zukünftigen Vielleichtkanzlerin, und die Verlegenheit, in die der Unions-TV-Kanal Bayerischer Rundfunk dadurch gebracht wurde, sich nicht nur
a) überhaupt zum Thema zu machen,
Klammerauf
sondern
b) auch noch mit einer Prise Armstrong möchtegern-kokett auszuschmücken:
Ein kleiner Fleck für die Merkel, ein großes Problem für den Bayerischen Rundfunk?
Widmen wir uns einem anderen Unionspolitiker, bzw. einem ehemaligen solchen. Ein gewisser „Flow“ kommentierte in einem mir völlig unbekannten und zufällig ergoogletem Forum den Abgang des Mannes, dessen Name aus der Ferne so aussieht wie ein Frühlingsmonat, mit folgenden, zwar trefflichen, dafür aber ebenso abgedroschenen Worten, wie sie noch Dienstzeiten aus des Angesprochenen Mund tagtäglich zu fließen pflegten:
Yuppie!
Ein kleiner Schritt für ihn, ein großer Schritt für Deutschland
Verweilen wir doch kurz auf diesem Niveau (auf dem ich mich ja traditionell recht heimisch fühle), und lassen Sie mich folgenden ebenfalls ergoogleten Witz wiedergeben:
Neil Amstrong, der erste Mensch, der den Mond betrat in einem Interview: Reporter: "Herr Amstrong, koennten Sie uns vielleicht einige Erlaeuterungen zu Ihrem Ausspruch 'Ein kleiner Schritt fuer einen Menschen, aber ein grosser Schritt fuer die Menschheit' geben?" N.A.: "Eigentlich war das ein uebertragungsfehler. Tatsaechlich habe ich gesagt - Ein kleiner Schritt fuer einen Menschen, aber ein grosser Schritt fuer Dirk Mannscheidt." Reporter: "???" N.A.: "Dirk Mannscheidt war ein guter Freund von mir. Einige Wochen vor unserem Flug hatte er geheiratet, und ich war der Trauzeuge. Als sich das Brautpaar von der Party verabschiedete und im Hotelzimmer verschwand, fiel mir auf, dass sie vergessen hatten, ihre Hochzeitsgeschenke mitzunehmen. Als guter Trauzeuge wollte ich ihnen diese nachbringen. In dem Moment, als ich die Zimmertuer erreichte, hoerte ich die Braut dann zu meinem Freund sagen: 'Bevor ich das Ding in den Mund nehme, laufen Menschen auf dem Mond 'rum!' - aber die NASA hatte das irgendwie falsch verstanden..."
Muahaha.
Aber jetzt mal zu was Ernsthaftem: Dem vergessenen Kontinent. Armes Afrika. Wie wir jetzt wieder einmal in den Nachrichten sehen können, steckt die ärmste Region der Welt in einem Sumpf aus so vielen Problemen bis zum Halse, dass man sich die Haare raufen mag und gar nicht weiß, wo man anfagen soll: Nicht genug, dass Dürre, Heuschrecken und Überschwemmungen Hungerkatastrophen auslösen, nein, die Menschen bleiben auch von völlig sinnlosem Gutmenschentum nicht verschont, wobei mir die „Bob Geldoff sucht den Superneger“-Aktion noch am Harmlosesten erscheinen mag. Doch lesen Sie selbst:
Sie ahnen es vielleicht schon:
Ein kleiner Klick für Euch, ein großer Schluck für Afrika!
Brrrr. Es kann nicht schlimmer kommen? Unsinn, wir befinden uns im Internet.
Im Schnelldurchgang ein Überblick üder das Facettenreichtum:
Gesundheitsvorsorge: Ein großer Schritt zum Gesundheits-BKA, ein kleiner Schritt zur Selbstbestimmung
Handchirurgie: Ein kleiner Schritt für die Verbesserung der Lehre und ein großer Schritt für das chirurgische Können der Studenten
Katzenschutz auf Rhodos: Ein kleiner Schritt für einen Menschen – ein großer in einem Katzenleben
Kritik an der Entwicklung der Internetsaugerei (man beachte die gewagte Umkehrung): "Ein großer Fortschritt für die Musikhörer, aber ein kleiner Rückschritt für die Musiker"
Auto-Motor-Sport-Rezensionen (noch gewagtere Abwandlung): Ein kleiner Italiener, aber ein großer Europäer – Der Fiat Punto
Bau- und Verladebranche:Ein kleiner Schritt für den Bediener, ein großer Innovationsschritt für die Ladergeneration der Zukunft
Sozialismus oder so: Ein kleiner Schritt für die PDS, ein Riesenschritt für die AG
Solcher Beispiele gibt es viele,
weitersuchen macht keinen Sinn,
doch ich habe noch ein Anekdötchen gefunden,
da ist alles historisch drin:
Um also einen klassischen Bogen zum Ursprung des Zitates zu spannen, wollen wir die Erdathmosphäre wieder verlassen und uns der Raumfahrt zuwenden. Denn auch hier wurde Armstrong selbstverständlich weiterzitiert.
Lesen Sie die Geschichte des Ilan Ramon – Ein jüdischer Held im Weltraum: Der erste Jude im Weltall wurde nämlich trotz seiner unheldenhaften Rückkehr auf den Erdball als Rußpartikelchen zum israelischen Volkshelden. Selbst zwar nicht sonderlich religiös, wollte er in der Schwerelosigkeit aber doch das jüdische Volk als Ganzes repräsentieren, und nahm daher seinen Kiddusch-Becher, eine Torah-Rolle, sowie diverse Devotionalien aus Auschwitz und Bergen-Belsen mit ins Raumschiff, bestand auf koscheres Astronautenfutter, und hielt absuderweise sogar den Sabbath ein. Absurd deshalb, da der Sabbath nunmal nach freitäglichem Sonnenuntergang und samstäglichen Sterneaufleuchten berechnet wird, im Orbit die Sonne aber alle 90 Minuten auf-, bzw. untergeht, und die Sterne zu Millionen ja sowieso etc.
Kurz:
"Das ist ein kleiner Schritt für Oberst Ramon, aber ein großer Schritt für die Juden in aller Welt."
Danke fürs Zuhören.
Meine Damen und Herren, auch wenn es wie eine ideenlose, fade Kopie des Larifarischen Werkes daherkümmt, und letztlich auch nichts anderes ist, möchte ich die Seattle-Liste um eine ähnliche Sprüchekarriere erweitern, die derjenigen über die Unmöglichkeit der Geldfresserei meiner Meinung nach in nichts nachsteht:
„Es ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit“
Neil Armstrong, 21.7.1969, Mond.
Seit dem sind nun 36 Jahre, sechs Tage, und ca. 3.730 Varianten allein in deutscher Sprache ins Land gezogen, über die ich hier eine kleine, völlig unvollständige Liste mir zusammenzustellen erlaube.
Die meines Wissens nach aktuellste Ausuferung leistete heute morgen unser aller am liebsten heimlich gelesenes Onlinemagazin, Spiegel online: Einer der beiden Praktikanten, die den Laden dort offenbar am Leben halten, ist sich tatsächlich nicht zu schade gewesen, die Körperausdünstungen unserer zukünftigen Vielleichtkanzlerin, und die Verlegenheit, in die der Unions-TV-Kanal Bayerischer Rundfunk dadurch gebracht wurde, sich nicht nur
a) überhaupt zum Thema zu machen,
Klammerauf
KlammerzuAngela Merkel auf dem roten Teppich in Bayreuth: elegant, erfreut - und menschlich. Das beweist schon der kleine Fleck, der das Kleid der Unions-Chefin zierte. In der Berichterstattung des Bayerischen Rundfunks jedoch kam er, wie es aussieht, weg - der Fleck. Warum eigentlich?
sondern
b) auch noch mit einer Prise Armstrong möchtegern-kokett auszuschmücken:
Ein kleiner Fleck für die Merkel, ein großes Problem für den Bayerischen Rundfunk?
Widmen wir uns einem anderen Unionspolitiker, bzw. einem ehemaligen solchen. Ein gewisser „Flow“ kommentierte in einem mir völlig unbekannten und zufällig ergoogletem Forum den Abgang des Mannes, dessen Name aus der Ferne so aussieht wie ein Frühlingsmonat, mit folgenden, zwar trefflichen, dafür aber ebenso abgedroschenen Worten, wie sie noch Dienstzeiten aus des Angesprochenen Mund tagtäglich zu fließen pflegten:
Yuppie!
Ein kleiner Schritt für ihn, ein großer Schritt für Deutschland
Verweilen wir doch kurz auf diesem Niveau (auf dem ich mich ja traditionell recht heimisch fühle), und lassen Sie mich folgenden ebenfalls ergoogleten Witz wiedergeben:
Neil Amstrong, der erste Mensch, der den Mond betrat in einem Interview: Reporter: "Herr Amstrong, koennten Sie uns vielleicht einige Erlaeuterungen zu Ihrem Ausspruch 'Ein kleiner Schritt fuer einen Menschen, aber ein grosser Schritt fuer die Menschheit' geben?" N.A.: "Eigentlich war das ein uebertragungsfehler. Tatsaechlich habe ich gesagt - Ein kleiner Schritt fuer einen Menschen, aber ein grosser Schritt fuer Dirk Mannscheidt." Reporter: "???" N.A.: "Dirk Mannscheidt war ein guter Freund von mir. Einige Wochen vor unserem Flug hatte er geheiratet, und ich war der Trauzeuge. Als sich das Brautpaar von der Party verabschiedete und im Hotelzimmer verschwand, fiel mir auf, dass sie vergessen hatten, ihre Hochzeitsgeschenke mitzunehmen. Als guter Trauzeuge wollte ich ihnen diese nachbringen. In dem Moment, als ich die Zimmertuer erreichte, hoerte ich die Braut dann zu meinem Freund sagen: 'Bevor ich das Ding in den Mund nehme, laufen Menschen auf dem Mond 'rum!' - aber die NASA hatte das irgendwie falsch verstanden..."
Muahaha.
Aber jetzt mal zu was Ernsthaftem: Dem vergessenen Kontinent. Armes Afrika. Wie wir jetzt wieder einmal in den Nachrichten sehen können, steckt die ärmste Region der Welt in einem Sumpf aus so vielen Problemen bis zum Halse, dass man sich die Haare raufen mag und gar nicht weiß, wo man anfagen soll: Nicht genug, dass Dürre, Heuschrecken und Überschwemmungen Hungerkatastrophen auslösen, nein, die Menschen bleiben auch von völlig sinnlosem Gutmenschentum nicht verschont, wobei mir die „Bob Geldoff sucht den Superneger“-Aktion noch am Harmlosesten erscheinen mag. Doch lesen Sie selbst:
Ein Schwachkopf im Politikforum hat geschrieben:
Bitte tut mir den Gefallen und macht mit. Täglich kann einmal geklickt werden und das bringt der WaterAid-Initiative 10 Cent ein.
Sie ahnen es vielleicht schon:
Ein kleiner Klick für Euch, ein großer Schluck für Afrika!
Brrrr. Es kann nicht schlimmer kommen? Unsinn, wir befinden uns im Internet.
Im Schnelldurchgang ein Überblick üder das Facettenreichtum:
Gesundheitsvorsorge: Ein großer Schritt zum Gesundheits-BKA, ein kleiner Schritt zur Selbstbestimmung
Handchirurgie: Ein kleiner Schritt für die Verbesserung der Lehre und ein großer Schritt für das chirurgische Können der Studenten
Katzenschutz auf Rhodos: Ein kleiner Schritt für einen Menschen – ein großer in einem Katzenleben
Kritik an der Entwicklung der Internetsaugerei (man beachte die gewagte Umkehrung): "Ein großer Fortschritt für die Musikhörer, aber ein kleiner Rückschritt für die Musiker"
Auto-Motor-Sport-Rezensionen (noch gewagtere Abwandlung): Ein kleiner Italiener, aber ein großer Europäer – Der Fiat Punto
Bau- und Verladebranche:Ein kleiner Schritt für den Bediener, ein großer Innovationsschritt für die Ladergeneration der Zukunft
Sozialismus oder so: Ein kleiner Schritt für die PDS, ein Riesenschritt für die AG
Solcher Beispiele gibt es viele,
weitersuchen macht keinen Sinn,
doch ich habe noch ein Anekdötchen gefunden,
da ist alles historisch drin:
Um also einen klassischen Bogen zum Ursprung des Zitates zu spannen, wollen wir die Erdathmosphäre wieder verlassen und uns der Raumfahrt zuwenden. Denn auch hier wurde Armstrong selbstverständlich weiterzitiert.
Lesen Sie die Geschichte des Ilan Ramon – Ein jüdischer Held im Weltraum: Der erste Jude im Weltall wurde nämlich trotz seiner unheldenhaften Rückkehr auf den Erdball als Rußpartikelchen zum israelischen Volkshelden. Selbst zwar nicht sonderlich religiös, wollte er in der Schwerelosigkeit aber doch das jüdische Volk als Ganzes repräsentieren, und nahm daher seinen Kiddusch-Becher, eine Torah-Rolle, sowie diverse Devotionalien aus Auschwitz und Bergen-Belsen mit ins Raumschiff, bestand auf koscheres Astronautenfutter, und hielt absuderweise sogar den Sabbath ein. Absurd deshalb, da der Sabbath nunmal nach freitäglichem Sonnenuntergang und samstäglichen Sterneaufleuchten berechnet wird, im Orbit die Sonne aber alle 90 Minuten auf-, bzw. untergeht, und die Sterne zu Millionen ja sowieso etc.
Kurz:
"Das ist ein kleiner Schritt für Oberst Ramon, aber ein großer Schritt für die Juden in aller Welt."
Danke fürs Zuhören.
Dürer? Hab ich nie gelesen.
- Aprilfischer
- Beiträge: 556
- Registriert: Sa Nov 16, 2002 12:11 pm
- Wohnort: Fennpfuhl. Kein Witz.
One small misstep
Dear Miss Verkatert,
gerne trete ich aus der Anonymität der Daumen-rauf-Anklicker heraus und gratuliere Ihnen zu Ihrem Beitrag. Wenn Seattle das geahnt hätte, dann hätte er Ihrem Thema bestimmt einen eigenen Strang gewidmet (Titelvorschlag: "Ein kleiner Schrott für mich...").
Beim Nachdenken über die Original-Version des Armstrong-Witzes (Dirk Mannscheidt heißt in Wirklichkeit Ben Kind) las ich zufällig, dass Herr Armstrong seinen historischen Ausspruch tätsächlich vermasselt haben soll:
One small misstep
Im Übrigen hat der BR die Merkel-Achsel-Retusche jetzt zugegeben - nur die Spitze des Eisbergs, wenn Sie mich fragen (man denke an die vor kurzem sehr populären Vorher-Nachher-Merkelbilder).
Wie Merkels Fleck weg kam
Inspiriert:
Aprilfischer
gerne trete ich aus der Anonymität der Daumen-rauf-Anklicker heraus und gratuliere Ihnen zu Ihrem Beitrag. Wenn Seattle das geahnt hätte, dann hätte er Ihrem Thema bestimmt einen eigenen Strang gewidmet (Titelvorschlag: "Ein kleiner Schrott für mich...").
Beim Nachdenken über die Original-Version des Armstrong-Witzes (Dirk Mannscheidt heißt in Wirklichkeit Ben Kind) las ich zufällig, dass Herr Armstrong seinen historischen Ausspruch tätsächlich vermasselt haben soll:
One small misstep
Im Übrigen hat der BR die Merkel-Achsel-Retusche jetzt zugegeben - nur die Spitze des Eisbergs, wenn Sie mich fragen (man denke an die vor kurzem sehr populären Vorher-Nachher-Merkelbilder).
Wie Merkels Fleck weg kam
Inspiriert:
Aprilfischer
Wenn du in einem erleuchteten Raum den Lichtschalter drückst, erwarte nicht, dass es heller wird. (Konfuzius)
Vielen Dank für die Lorbeeren, Herr Aprilfischer.
Es waren nur wenige Zeilen für Sie, aber eine große Freude für verkatert.
Einen Seattleschen Beitrag liefert in der aktuellen SuperLupo übrigens auch Herr Tietze.
Nur der Vollständigkeit halber:
Es waren nur wenige Zeilen für Sie, aber eine große Freude für verkatert.
Einen Seattleschen Beitrag liefert in der aktuellen SuperLupo übrigens auch Herr Tietze.
Nur der Vollständigkeit halber:
Najächen.Mark-Stefan Tietze hat geschrieben:
Mir selber gerade passiert
Erst wenn der letzte Rewe dichtgemacht, der letzte Edeka seine Pforten geschlossen und der letzte Kaiser's seine Metallrolläden endgültig heruntergelassen hat, werdet ihr feststellen, daß es bei Schlecker nichts Ordentliches zu essen gibt.
Mark-Stefan Tietze
Dürer? Hab ich nie gelesen.
- Obstbaumschnitt
- Beiträge: 11
- Registriert: Fr Okt 11, 2002 1:00 am
- Wohnort: Muenchen bay beiern
Tod allen Ungläubigen !
Ich denke, das Problem bei diesem Thema (wie auch jedem anderen Thema hier im Forum und auf der ganzen Welt) ist, daß die Menschen einfach zu wenig beten. Krank ? Sondermann krank ?
- Aprilfischer
- Beiträge: 556
- Registriert: Sa Nov 16, 2002 12:11 pm
- Wohnort: Fennpfuhl. Kein Witz.
Ein ganz kleiner Schrott für die NASA
Verehrtes Frl. Verkatert,
in Sachen Armstrong-Nacheiferer und aus gegebenem Anlass setze ich die pressebeschauliche Nachsorge Ihres fulminanten Beitrags fort. (Das folgende Zitat passt übrigens thematisch auch zu <a href="http://www.superlupo-magazin.de/viewtop ... 328">einem Ihrer Postings an anderer Stelle.</a>)
in Sachen Armstrong-Nacheiferer und aus gegebenem Anlass setze ich die pressebeschauliche Nachsorge Ihres fulminanten Beitrags fort. (Das folgende Zitat passt übrigens thematisch auch zu <a href="http://www.superlupo-magazin.de/viewtop ... 328">einem Ihrer Postings an anderer Stelle.</a>)
sueddeutsche.de hat geschrieben:Reparatur im Weltraum
"Das war jetzt aber einfach"
Ein kleiner Ruck für einen Astronauten nimmt eine große Last von den Schultern der Nasa: Der 49 Jahre alte Steve Robinson hat am Mittwochnachmittag problemlos zwei Streifen Füllmaterial entfernt, die zwischen den Hitzekacheln der Raumfähre Discovery herausragten.
Wenn du in einem erleuchteten Raum den Lichtschalter drückst, erwarte nicht, dass es heller wird. (Konfuzius)
- hessen-wohin
- Abschnittsbevollmächtigter
- Beiträge: 949
- Registriert: Fr Mai 03, 2002 10:32 pm
- Wohnort: tel-aviv oder wie das heisst
- Kontaktdaten:
Zum Fleck will ich folgendes sagen: die Frage ist doch vielmehr: wie kommt dieser Fleck rein? Man sieht doch auf den ersten Blick (bzw. auf den zweiten! zu meiner Schande muss ich nämlich gestehen, dass ich selbst erst darauf hingewiesen werden musste, so gross ist meine Zeitungsgläubigkeit), dass das kein echter sondern ein Photoshopfleck ist!die Schweinepresse hat geschrieben: In der Berichterstattung des Bayerischen Rundfunks jedoch kam er, wie es aussieht, weg - der Fleck.
Bezug nehmend auf ein PARTEI-Werbebild mit O. Nagel vor einigen Wochen, habe ich mich entschlossen, ein wenig Recherche zu betreiben.
Da ich aber gehört habe, dass Bilderdirektverlinkung zu viel Traffic frisst, habe ich einen Link für Sie eingerichtet:
Wenn Uncle Sam das geahnt hätte
Da ich aber gehört habe, dass Bilderdirektverlinkung zu viel Traffic frisst, habe ich einen Link für Sie eingerichtet:
Wenn Uncle Sam das geahnt hätte
I drove downtown, scanning the alleys until I saw a rail-thin Mexican kid standing by a dumpster wearing a St. Louis Rams jacket. The kid was wearing the jacket, not the dumpster.
Nichtperverse
Wie meinte Rosa von Praunheim so schoen griffig im gleichnamigen Film:
Weitere Nichtperverse lassen sich leicht ergoogeln, beispielsweise Journalisten:
Warum bloss fast?
Doch nicht nur Journalisten trifft es, auch die "auf dem anderen Ufer", die Politiker.
Rosa von Praunheim hat geschrieben:Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt.
Weitere Nichtperverse lassen sich leicht ergoogeln, beispielsweise Journalisten:
Filmportal hat geschrieben:Fast möchte man einen Titel von Praunheim paraphrasieren: Nicht der Journalist ist pervers, sondern die Situation, in der er arbeitet.
Warum bloss fast?
Doch nicht nur Journalisten trifft es, auch die "auf dem anderen Ufer", die Politiker.
Die Sueddeutsche haelt es da lieber mit den Leuten die sich so gerne im Fernsehen zur Schau stellen:Robert von der Tagesschau hat geschrieben:Ein etwas abgewandeltet Zitat lautet: Nicht der Politiker ist pervers, sondern die Situation in der er sich befindet.
Aber warum ist es eigentlich die „Situation“ in der er lebt? Waere es nicht viel, viel gesellschaftskritischer, wenn die Gesellschaft als solche pervers waere. Bitte schoen, dort lassen sich noch einige weitere Nichtperverse ausmachen, wie etwa Kreditschwindler,Sueddeutsche hat geschrieben: "Big Brother forever", jubelt die Produktionsfirma, der wirklich nicht mehr viel einfällt, wenn man mal von der Idee absieht, beim Sperm Race die Geschwindigkeit von Spermien messen zu wollen. Nicht der TV-Proband ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt.
Oder Wehrdienstverweigerer, ,Gegenstandpunkt.com hat geschrieben:Merke: Nicht der Kreditschwindler ist pervers, sondern die Gesellschaft, die ihn dazu macht.
Wie auch:ohne-uns.de hat geschrieben:Nicht der Wehrdienstverweigerer ist pervers, sondern die Welt in der er lebt.
Bzw, der Deutsche an sich:Chris Kurbjuhn hat geschrieben: Wir sind es. Die Bayern-Fans. Nicht der Bayern-Fan ist pervers, sondern die Gesellschaft, in der er lebt.
Rosa vielleicht, wir allerdings nicht. Troestlich bleibt da nur heise.de:Joerg vom CKDF hat geschrieben:Dazu trug ich ein großes Schild: Nicht der Deutsche ist pervers, sondern die Situation in der er lebt. Rosa von Praunheim möge es mir verzeihen.
Genau. Wo kaemen wir da hin!heise.de hat geschrieben:Schlimm wäre es aber, wenn sich Rosa von Praunheims Motto so abwandeln ließe: Nicht der Perverse ist pervers, sondern die Gesellschaft, die ihn verfolgt. Ja, wo kämen wir dann hin?
Banalotopia:https://linktr.ee/banalotopia
- Colonel Panic
- Beiträge: 87
- Registriert: Mo Mär 14, 2005 5:03 pm
- Wohnort: Anwesen des Anwesenden
- Kontaktdaten:
Des Schröders angebliches Lieblingsgedicht (vgl. ewig langer, unsäglicher Plausch mit Beckmann) und auch sonst aufs ärgste durch die "Welthirnjauche" (KK) und sämtliche angrenzenden Schwachsinnstiefseen gezogen, von der Bausparmafia ja eh schon bis ins einem NATO-Einsatz Würdige geschunden: Die letzte Strophe aus Rilkes "Herbsttag".
"Lager sind etwas Tolles", finden die Spätgeborenen von AL-KO Garten & Hobby unter der zumindest vom Niveau passenden Überschrift
Wer jetzt kein Bohnentipi baut, baut sich keines mehr...
Dagegen "Eröffnungstag", Parodie (sagt man dann so) in der taz vom Juni 04:
Wer jetzt nicht Karten hat, kriegt keine mehr.
Wer jetzt kein Bier kalt stellt, muss warmes saufen.
Wer GEZ nicht zahlt, muss Kicker kaufen
...und zwei Monate zuvor, nicht minder blöde, bzw. auf Gebrautes fixiert:
Es ist Frühling. Es ist fast halb sechs. Wer jetzt kein Bier hat, bekommt auch keins mehr. ("Das letzte Bier", a.a.O.)
Da kann Die Welt in Wahlkampfzeiten nicht hintanstehen:
"Wer jetzt kein Parteibuch hat, besorgt sich keines mehr - Denn die Plakate sind mal wieder wirklich schlimm."
Nicht nur die.
Die Neue Zürcher gerät da schon ins Schlingern und reimte über die russischen Verhältnisse unrein:
"Wer jetzt kein Geld macht, baut sich kein Haus mehr."
Das Damoklesschwert "Alter als Problem des Künstlers" kräftig in die modrigen Birne gerammt verdient der Autor dieser Rezension einer Schwarte über sterbende Schreibschwäne, um hier geschmacklich vorzubereiten auf die unsägliche künstlerische Torschlußpanik, die sich ausdrückt in:
"Wer jetzt kein Werk hat, schafft sich keines mehr."
Das muß der Welt kein Schaden sein...
Ins Münchner Single Forum und damit wohlgehütet ergoß sich auch dieser esoterische Durchfall mit der zynischen Überschrift "Für die Lyriker":
"Wer jetzt kein Event hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt ohne Troll ist, wird es lange bleiben,
Wird wachen, surfen, lange Emails schreiben
Und wird in den Foren hin und her
Unruhig posten, wenn die Blätter treiben."
Womöglich vom Kükator inspiriert, auf jeden Fall aber ein Fall für selbnämlichen ist diese Hühnerfreundin:
"Wer jetzt kein Huhn haut, haut es nimmermehr,
wer jetzt ohne Hahn ist, wird es lange bleiben.
Wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und in den Hühnerställen, hin und her,
unruhig wandern, wenn die Hühner treiben."
Das abschließende "Wem jetzt noch nicht speiübel ist, ..." bauspare ich mir.
"Lager sind etwas Tolles", finden die Spätgeborenen von AL-KO Garten & Hobby unter der zumindest vom Niveau passenden Überschrift
Wer jetzt kein Bohnentipi baut, baut sich keines mehr...
Dagegen "Eröffnungstag", Parodie (sagt man dann so) in der taz vom Juni 04:
Wer jetzt nicht Karten hat, kriegt keine mehr.
Wer jetzt kein Bier kalt stellt, muss warmes saufen.
Wer GEZ nicht zahlt, muss Kicker kaufen
...und zwei Monate zuvor, nicht minder blöde, bzw. auf Gebrautes fixiert:
Es ist Frühling. Es ist fast halb sechs. Wer jetzt kein Bier hat, bekommt auch keins mehr. ("Das letzte Bier", a.a.O.)
Da kann Die Welt in Wahlkampfzeiten nicht hintanstehen:
"Wer jetzt kein Parteibuch hat, besorgt sich keines mehr - Denn die Plakate sind mal wieder wirklich schlimm."
Nicht nur die.
Die Neue Zürcher gerät da schon ins Schlingern und reimte über die russischen Verhältnisse unrein:
"Wer jetzt kein Geld macht, baut sich kein Haus mehr."
Das Damoklesschwert "Alter als Problem des Künstlers" kräftig in die modrigen Birne gerammt verdient der Autor dieser Rezension einer Schwarte über sterbende Schreibschwäne, um hier geschmacklich vorzubereiten auf die unsägliche künstlerische Torschlußpanik, die sich ausdrückt in:
"Wer jetzt kein Werk hat, schafft sich keines mehr."
Das muß der Welt kein Schaden sein...
Ins Münchner Single Forum und damit wohlgehütet ergoß sich auch dieser esoterische Durchfall mit der zynischen Überschrift "Für die Lyriker":
"Wer jetzt kein Event hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt ohne Troll ist, wird es lange bleiben,
Wird wachen, surfen, lange Emails schreiben
Und wird in den Foren hin und her
Unruhig posten, wenn die Blätter treiben."
Womöglich vom Kükator inspiriert, auf jeden Fall aber ein Fall für selbnämlichen ist diese Hühnerfreundin:
"Wer jetzt kein Huhn haut, haut es nimmermehr,
wer jetzt ohne Hahn ist, wird es lange bleiben.
Wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und in den Hühnerställen, hin und her,
unruhig wandern, wenn die Hühner treiben."
Das abschließende "Wem jetzt noch nicht speiübel ist, ..." bauspare ich mir.
Larifari beginnt im Kopf
(heute mal kein Zitat)
Welche hassenswerte Unperson mit dem im Folgenden beschriebenen Unfug begonnen hat, ist wohl leider nicht mehr festzustellen; unstrittig ist jedoch der Ort, dem das Grauen entsprang: Es begann im Kopf!
Denn im Kopf beginnt bekanntlich so einiges. In der angespannten wirtschaftlichen Situation muß patriotischerweise natürlich zuerst festgehalten werden: „Reform beginnt im Kopf“, Wandel ebenfalls, daneben sind übrigens auch Flexibilität, Veränderung und Modernisierung mit von der Partie - es sei denn, es handelt sich um den Betonkopf eines Neinsagers; in dem können nämlich nur Widerstand und Solidarität beginnen.
Auch „Content-Management beginnt im Kopf“, wobei man sich wünscht, daß vor allem jenen Köpfen recht schnell ein besseres Content-Management widerfahren möge, die derlei Phrasen emittieren. Und daß auch die Wildnis in so manchem Kopf beginnt, glauben wir inzwischen ebenfalls unbesehen.
Außerdem beginnen im Kopf noch Datenverarbeitung, Prozessbeherrschung, Klimaschutz, Barrierefreiheit, Jungbleiben, Körperbewußtsein, Erektion, Kinderfreundlichkeit ... aber ich will Sie nicht allzu sehr langweilen.
Schließlich ist die Liste der Dinge, die im Kopf beginnen, so lang, daß einige Zeitgenossen nicht umhinkommen, sich diese Sachen aufzuschreiben. Wenn diese Notizen nur zum privaten Gebrauch bestimmt wären, hätte man daran im Prinzip überhaupt nichts auszusetzen, aber leider blasen inzwischen derart viele Autoren ihre zwei bis drei diesbezüglichen Gedanken zur Buchform auf, daß man womöglich schon von einem eigenen literarischen Genre reden könnte. Und wer kommt schon ohne „Das neue beginnt im Kopf“ oder „Gelassenheit beginnt im Kopf“ als Geschenk für mißliebige Verwandte aus? Welcher Einrichtungsfreund freut sich nicht über die dekorativen Buchrücken von „Das Glück beginnt im Kopf“, „Nichtrauchen beginnt im Kopf“ und „Selbstheilung beginnt im Kopf“? Wer hätte nicht gern Titel wie „Schlank werden beginnt im Kopf“, „Sex beginnt im Kopf“ wie auch „Verkehrsberuhigung beginnt im Kopf“ oder „Das Ziel beginnt im Kopf“ zur Hand, wenn es wieder einmal gilt, ein vom Aussterben bedrohtes, aber ein wenig lästiges Insekt zu erschlagen? Wer will schon darauf verzichten, „Die Zukunft beginnt im Kopf“, „Der Geist in der Falle. Gesundheit beginnt im Kopf“ und „Selbstverteidigung beginnt im Kopf“ höchstpersönlich in die Altpapiertonne zu pfeffern? Na ich beispielsweise!
Keine Frage, bei einer solchen Fülle von Büchern verliert man glatt den Überblick. Wer sich mit den Einzelheiten nicht befassen möchte, für den ist vielleicht folgendes umfassende Buch eines gewissen Franz Decker geeignet: „Alles beginnt im Kopf“, vermutlich sogar so Sachen wie Wahnsinn, Demenz und das Verfassen ziemlich nutzloser, aber immerhin hochgradig überflüssiger Bücher.
Aber es gibt auch Ausnahmen: “Aufschwung beginnt in Deinem Herzen und nicht im Kopf: Oder das Geheimnis liegt im Kleinbetrieb“ lautet der Titel einer weiteren unnötigen Schwarte, und überhaupt hat der Kopf inzwischen derart viele Kompetenzen anderer Körperteile an sich gerissen, daß diesen nichts anderes übrig bleibt, als jene Funktionen zu übernehmen, für die früher einmal der Kopf zuständig war, die er jetzt aber wegen Überlastung nicht mehr schafft. So beginnen Mobilität, Fitness, Bewegung und Sport zwar inzwischen im Kopf, Selbstsicherheit und Spiritualität hingegen in den Füßen, Glauben in den Beinen, Hoffnung, Kundenbindung, Dschihad, Erotik und Terrorismus im Bauch und Denken in den Augen - quo vadis eigentlich noch, Arbeitsteilung?
Es gibt jedoch auch einige Organe, denen wesentlich weniger Initiative zugetraut wird. Nehmen wir zum Beispiel den guten alten Dickdarm, der sein ganzes Leben lang treu, brav und meist auch diskret seine Dienste verrichtet. Wie wird es ihm gedankt? Mit haltlosen Unterstellungen wie etwa „Dickdarmkrebs beginnt im Dickdarm“. Wäre es nicht richtig, dem armen Kerl mal eine Freude zu machen? Doch? Na dann: Die Fußball-WM (*) beginnt im Dickdarm. Demnächst sogar bei google.
Soweit erstmal meine zwei bis drei diesbezüglichen Gedanken.
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(*) Danke, Herr Talkingseal. Sie tragen die Verantwortung!
Welche hassenswerte Unperson mit dem im Folgenden beschriebenen Unfug begonnen hat, ist wohl leider nicht mehr festzustellen; unstrittig ist jedoch der Ort, dem das Grauen entsprang: Es begann im Kopf!
Denn im Kopf beginnt bekanntlich so einiges. In der angespannten wirtschaftlichen Situation muß patriotischerweise natürlich zuerst festgehalten werden: „Reform beginnt im Kopf“, Wandel ebenfalls, daneben sind übrigens auch Flexibilität, Veränderung und Modernisierung mit von der Partie - es sei denn, es handelt sich um den Betonkopf eines Neinsagers; in dem können nämlich nur Widerstand und Solidarität beginnen.
Auch „Content-Management beginnt im Kopf“, wobei man sich wünscht, daß vor allem jenen Köpfen recht schnell ein besseres Content-Management widerfahren möge, die derlei Phrasen emittieren. Und daß auch die Wildnis in so manchem Kopf beginnt, glauben wir inzwischen ebenfalls unbesehen.
Außerdem beginnen im Kopf noch Datenverarbeitung, Prozessbeherrschung, Klimaschutz, Barrierefreiheit, Jungbleiben, Körperbewußtsein, Erektion, Kinderfreundlichkeit ... aber ich will Sie nicht allzu sehr langweilen.
Schließlich ist die Liste der Dinge, die im Kopf beginnen, so lang, daß einige Zeitgenossen nicht umhinkommen, sich diese Sachen aufzuschreiben. Wenn diese Notizen nur zum privaten Gebrauch bestimmt wären, hätte man daran im Prinzip überhaupt nichts auszusetzen, aber leider blasen inzwischen derart viele Autoren ihre zwei bis drei diesbezüglichen Gedanken zur Buchform auf, daß man womöglich schon von einem eigenen literarischen Genre reden könnte. Und wer kommt schon ohne „Das neue beginnt im Kopf“ oder „Gelassenheit beginnt im Kopf“ als Geschenk für mißliebige Verwandte aus? Welcher Einrichtungsfreund freut sich nicht über die dekorativen Buchrücken von „Das Glück beginnt im Kopf“, „Nichtrauchen beginnt im Kopf“ und „Selbstheilung beginnt im Kopf“? Wer hätte nicht gern Titel wie „Schlank werden beginnt im Kopf“, „Sex beginnt im Kopf“ wie auch „Verkehrsberuhigung beginnt im Kopf“ oder „Das Ziel beginnt im Kopf“ zur Hand, wenn es wieder einmal gilt, ein vom Aussterben bedrohtes, aber ein wenig lästiges Insekt zu erschlagen? Wer will schon darauf verzichten, „Die Zukunft beginnt im Kopf“, „Der Geist in der Falle. Gesundheit beginnt im Kopf“ und „Selbstverteidigung beginnt im Kopf“ höchstpersönlich in die Altpapiertonne zu pfeffern? Na ich beispielsweise!
Keine Frage, bei einer solchen Fülle von Büchern verliert man glatt den Überblick. Wer sich mit den Einzelheiten nicht befassen möchte, für den ist vielleicht folgendes umfassende Buch eines gewissen Franz Decker geeignet: „Alles beginnt im Kopf“, vermutlich sogar so Sachen wie Wahnsinn, Demenz und das Verfassen ziemlich nutzloser, aber immerhin hochgradig überflüssiger Bücher.
Aber es gibt auch Ausnahmen: “Aufschwung beginnt in Deinem Herzen und nicht im Kopf: Oder das Geheimnis liegt im Kleinbetrieb“ lautet der Titel einer weiteren unnötigen Schwarte, und überhaupt hat der Kopf inzwischen derart viele Kompetenzen anderer Körperteile an sich gerissen, daß diesen nichts anderes übrig bleibt, als jene Funktionen zu übernehmen, für die früher einmal der Kopf zuständig war, die er jetzt aber wegen Überlastung nicht mehr schafft. So beginnen Mobilität, Fitness, Bewegung und Sport zwar inzwischen im Kopf, Selbstsicherheit und Spiritualität hingegen in den Füßen, Glauben in den Beinen, Hoffnung, Kundenbindung, Dschihad, Erotik und Terrorismus im Bauch und Denken in den Augen - quo vadis eigentlich noch, Arbeitsteilung?
Es gibt jedoch auch einige Organe, denen wesentlich weniger Initiative zugetraut wird. Nehmen wir zum Beispiel den guten alten Dickdarm, der sein ganzes Leben lang treu, brav und meist auch diskret seine Dienste verrichtet. Wie wird es ihm gedankt? Mit haltlosen Unterstellungen wie etwa „Dickdarmkrebs beginnt im Dickdarm“. Wäre es nicht richtig, dem armen Kerl mal eine Freude zu machen? Doch? Na dann: Die Fußball-WM (*) beginnt im Dickdarm. Demnächst sogar bei google.
Soweit erstmal meine zwei bis drei diesbezüglichen Gedanken.
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(*) Danke, Herr Talkingseal. Sie tragen die Verantwortung!
Als sie die Sparkassen privatisierten, habe ich geschwiegen, denn ich war ja keine Sparkasse.
Re: Wenn Seattle das geahnt hätte!
Herrje, dieses Web 2.0: Technisch der letzte Scheiß, äh, Schrei, aber der Inhalt von achtzehnhundertirgendwas...
So, abgeheftet.
So, abgeheftet.
Als sie die Sparkassen privatisierten, habe ich geschwiegen, denn ich war ja keine Sparkasse.
Re: Wenn Seattle das geahnt hätte!
Eine verlässliche Quelle bleiben Leserbriefe.
Thomas (Name ist d. Red. bekannt) hat geschrieben:Frei nach Greenpeace könnte man sagen: Erst wenn der letzte Handwerksbetrieb geschlossen ist, wenn die letzte Industrieansiedlung verlagert ist, wenn der letzte Selbständige aus Leipzig vertrieben ist, dann werdet ihr merken, das Geld mit Fleiß und Schweiß erarbeitet werden muss.
Als sie die Sparkassen privatisierten, habe ich geschwiegen, denn ich war ja keine Sparkasse.