Fernsehsenderbashing
Moderator: hessen-wohin
Fernsehsenderbashing
Was hat dieser Mann vor?
Markus Schächter, ZDF-Generalstabschef
Ein genialer Plan: Im Schatten der bunten Vielfalt des Privatfernsehens bereitet die Wehrsportgruppe "Zweites Deutsches Fernsehen" die geistig-moralische Rückkehr ins 19. Jahrhundert vor. Schon lange muß sich der geschichtsinteressierte Fernsehzuschauer mit dem Phänomen Guido Knopp und den damit verbundenen Sendungen zurechtfinden. Der kulturrevolutionäre Kampf ist inzwischen allerdings in eine neue Phase eingetreten, die eine umfassende Umerziehung der Angehörigen des deutschen Volkskörpers notwendig macht.
Gute Dienste in diesem Sinne leistet die Sendung "ZDF royal". "Das sind auch nur Menschen", meint Moderatorin Karen Webb, von deren Kommentar man begleitet wird, wenn man die europäischen königlichen Familien via TV bei solchen Verrichtungen wie Hochzeiten oder gelegentlich auch Begräbnissen beobachtet. Unterstützt wird sie von ihrem charmanten Kollegen Norbert Lehmann, für den es außerhalb seiner Vorstellungskraft liegt, daß jemand bei einer von ihm moderierten Sendung in Jogginghose und vollgeschwitztem Unterhemd vor dem Fernseher sitzt - Abendgarderobe bitte nicht vergessen!
Nicht weniger hilfreich kommt "Gottschalks große Benimm-Show" daher. Unter den prominenten Gästen des zotteligen Gummibärchens befand sich unter anderem Benjamin Tewaag, der als Sohn von Uschi Glas eigentlich schon genug gestraft ist und zur Selbstgeiselung nicht noch in der Sendung hätte erscheinen müssen. Daneben mußte sich auch das Saalpublikum, bestehend aus Serviceangestellten, Adligen, Motorradfritzen und Jugendlichen, Gottschalks Kniggefragen gefallen lassen. Die deutsche Jugend enttäuschte: Zwar erzielte sie erfreulicherweise das schlechteste Ergebnis, wußte aber dennoch auf zuviele der gestellten Fragen eine Antwort.
Den bisherigen Höhepunkt stellte jedoch die Wehrertüchtigungssendung "Wie fit ist Deutschland?" dar, in der man acht sog. Prominenten, darunter das Symbol der Jugend Daniel Küblböck, dabei zusehen konnte, wie sie sich unter dem Kommando des gurkenlasterwitzereißenden Moderators Kerner (oder Beckmann?) per Fitnessübung kollektiv zum Ei machten. Das Ergebnis: alle topfit und wehrdienstverwendungsfähig. Das gilt natürlich auch für den Rest des Landes, der dazu aufgefordert war, sich in den eigenen vier Wänden vor der Glotze aktiv an den einzelnen Trainigseinheiten zu beteiligen - an die zu erwartenden Beschwerden wegen zerschlagener Glasvitrinen und gestauchter Schienbeine hat das ZDF dabei vermutlich nicht gedacht.
Womit müssen wir nun als nächstes rechnen?
Grand Prix der Marschmusik? Ostfrontal21? Morgendieganzeweltmagazin?
Will es nicht wissen und pflanzt sich rülpsend auf die Couch
Larifari
Markus Schächter, ZDF-Generalstabschef
Ein genialer Plan: Im Schatten der bunten Vielfalt des Privatfernsehens bereitet die Wehrsportgruppe "Zweites Deutsches Fernsehen" die geistig-moralische Rückkehr ins 19. Jahrhundert vor. Schon lange muß sich der geschichtsinteressierte Fernsehzuschauer mit dem Phänomen Guido Knopp und den damit verbundenen Sendungen zurechtfinden. Der kulturrevolutionäre Kampf ist inzwischen allerdings in eine neue Phase eingetreten, die eine umfassende Umerziehung der Angehörigen des deutschen Volkskörpers notwendig macht.
Gute Dienste in diesem Sinne leistet die Sendung "ZDF royal". "Das sind auch nur Menschen", meint Moderatorin Karen Webb, von deren Kommentar man begleitet wird, wenn man die europäischen königlichen Familien via TV bei solchen Verrichtungen wie Hochzeiten oder gelegentlich auch Begräbnissen beobachtet. Unterstützt wird sie von ihrem charmanten Kollegen Norbert Lehmann, für den es außerhalb seiner Vorstellungskraft liegt, daß jemand bei einer von ihm moderierten Sendung in Jogginghose und vollgeschwitztem Unterhemd vor dem Fernseher sitzt - Abendgarderobe bitte nicht vergessen!
Nicht weniger hilfreich kommt "Gottschalks große Benimm-Show" daher. Unter den prominenten Gästen des zotteligen Gummibärchens befand sich unter anderem Benjamin Tewaag, der als Sohn von Uschi Glas eigentlich schon genug gestraft ist und zur Selbstgeiselung nicht noch in der Sendung hätte erscheinen müssen. Daneben mußte sich auch das Saalpublikum, bestehend aus Serviceangestellten, Adligen, Motorradfritzen und Jugendlichen, Gottschalks Kniggefragen gefallen lassen. Die deutsche Jugend enttäuschte: Zwar erzielte sie erfreulicherweise das schlechteste Ergebnis, wußte aber dennoch auf zuviele der gestellten Fragen eine Antwort.
Den bisherigen Höhepunkt stellte jedoch die Wehrertüchtigungssendung "Wie fit ist Deutschland?" dar, in der man acht sog. Prominenten, darunter das Symbol der Jugend Daniel Küblböck, dabei zusehen konnte, wie sie sich unter dem Kommando des gurkenlasterwitzereißenden Moderators Kerner (oder Beckmann?) per Fitnessübung kollektiv zum Ei machten. Das Ergebnis: alle topfit und wehrdienstverwendungsfähig. Das gilt natürlich auch für den Rest des Landes, der dazu aufgefordert war, sich in den eigenen vier Wänden vor der Glotze aktiv an den einzelnen Trainigseinheiten zu beteiligen - an die zu erwartenden Beschwerden wegen zerschlagener Glasvitrinen und gestauchter Schienbeine hat das ZDF dabei vermutlich nicht gedacht.
Womit müssen wir nun als nächstes rechnen?
Grand Prix der Marschmusik? Ostfrontal21? Morgendieganzeweltmagazin?
Will es nicht wissen und pflanzt sich rülpsend auf die Couch
Larifari
Als sie die Sparkassen privatisierten, habe ich geschwiegen, denn ich war ja keine Sparkasse.
- Gunter von Saarwerden
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- Registriert: Di Jul 27, 2004 7:59 pm
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Einen höchst unterhaltsamen Rückblick auf die Flops des zu Ende gehenden Fernsehjahres hat Stefan Niggemeier in der FAS geschrieben:
<a href="http://www.faz.net/s/Rub8A25A66CA9514B9 ... ezial.html" target="_blank" class="postlink"><i>Das üben wir noch mal! - ein ABC der vermeidbaren Katastrophen</i></a>.
»Comedy is tragedy plus time« (Mel Brooks?).
<a href="http://www.faz.net/s/Rub8A25A66CA9514B9 ... ezial.html" target="_blank" class="postlink"><i>Das üben wir noch mal! - ein ABC der vermeidbaren Katastrophen</i></a>.
»Comedy is tragedy plus time« (Mel Brooks?).
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- Beiträge: 298
- Registriert: Fr Feb 13, 2004 11:07 am
- Wohnort: Limbus
In der Weihnachtsoffensive des WDR wurde gerade nach einer Salve der üblichen Comedy- und Kabarettgesichter das Motto "Wer mit uns lacht, lacht mit den Besten" in den Raum geworfen.
Mein Gehirn war wieder schneller als ich und ergänzte im Alleingang das doch in jeder Hinsicht passendere "Wer mit uns lacht, lacht mit den Dritten".
Mein Gehirn war wieder schneller als ich und ergänzte im Alleingang das doch in jeder Hinsicht passendere "Wer mit uns lacht, lacht mit den Dritten".
- Brian
- Beiträge: 652
- Registriert: Fr Nov 22, 2002 12:41 am
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Das ist guter Stoff für einen tollen WDR-Slogan:Weltalltag-Man hat geschrieben:...Mein Gehirn war wieder schneller als ich und ergänzte im Alleingang das doch in jeder Hinsicht passendere "Wer mit uns lacht, lacht mit den Dritten".
Mit den Dritten lacht man besser
Haach, Herrlich! Äh... naja...Und noch soviel Platz hier! Hallo Hallo Test Eins Zwo Test Hallo Hallo Ich grüße meinen Kegelclub: Acht ums Vordereck!
- Olaf Ittenbach
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- Registriert: So Mär 30, 2003 9:50 am
- Wohnort: Merkelsche Schweiz
Bei der BBC ist man offenbar nicht in der Lage diese Herren ob ihrer großen Ähnlichkeit auseinanderzuhalten:
Die ganze Geschichte gibts hier:
http://www.spreeblick.com/2006/05/14/face-of-horror/
http://www.fscklog.com/2006/05/der_etwas_ander.html
In der Berichterstattung zum Apple vs. Apple-Gerichtsurteil konnte die BBC natürlich keineswegs auf die obligatorische Expertenbefragung verzichten - Problem dabei: Bei dem vom Produzenten eilig ins Studio Gezerrten handelte es sich gar nicht um den Experten, sondern vielmehr um den für dessen Heimfahrt bestellten Taxifahrer. Nichtsdestotrotz meisterte er das Interview im neugewonnenen Expertenstatus […]
Die ganze Geschichte gibts hier:
http://www.spreeblick.com/2006/05/14/face-of-horror/
http://www.fscklog.com/2006/05/der_etwas_ander.html
Der verbreitetste Ruffel ist der Unruffel!