Das mußte mal gesagt werden - Die allerschönsten Leserbriefe

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jugend-musiziert
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Das mußte mal gesagt werden - Die allerschönsten Leserbriefe

Beitrag von jugend-musiziert »

Ob man daraus einen Strang machen muss, werden Sie mir mit Ihrer Teilnahme oder Ignoranz schon beantworten. Jedenfalls ertappte ich mich eben dabei, einen Leserbrief aufgehoben zu haben, der bereits am 16.01.04 in der SZ gedruckt wurde und als schon Gilb ansetzender Schnipsel meinen Schreibtisch beschwerte. Sollte man besonders verstörende Vertreter ihrer Art hier dokumentieren, wg. Distinktionsgewinn oder so?

Stefan Gropp aus Bochum jedenfalls schrieb, dass nur ein Kreuz ja wohl reiche und außerdem die Anderen etc. pp:
Es tut mir selbstverständlich Leid, was mit den Herero und den anderen afrikanischen Völkern während der europäischen Kolonialherrschaft passierte. Doch zunächst einmal haben wir Deutschen mit der Schuld am Genozid an den Juden Europas schon ein sehr großes und auch schweres Kreuz zu trage, und das – wohl zu Recht – noch auf lange Zeit. Da kommt die SZ und ruft uns nochmals in Erinnerung, dass wir vorher – vor genau 100 Jahren – schon einmal Mist gebaut hatten. Natürlich haben wir das.

Den Artikel Jürgen Zimmerers halte ich allerdings für sehr einseitig. „Wer in jener Nacht den ersten Schuss abgab, ist in der Forschung umstritten“, schreibt er und folgert, wahrscheinlich um den gesamten Sachverhalt nicht zu kompliziert werden zu lassen: „Es waren wohl deutsche Provokationen, die den Krieg auslösten.“ Wie immer also. Nichts Neues im Südwesten.

Machen sich die Belgier – Verzeihung, politisch korrekt heißt es wohl Flamen und Wallonen – eigentlich noch Gedanken über ihre nicht minder grausame Kolonialpolitik im schönen Kongo? Und die Briten (Engländer, Schotten, Waliser)? Wahrscheinlich behaupten die einfach – und nehmen dies als Entschuldigung -, dass sie ja nicht die ersten gewesen seien, die ihre Untertanen auf dem Schwarzen Kontinent vernichtet hätten – die Deutschen hätten ja angefangen!
ab zum Schnaps,
jm
Dr. Lothar Kleefeldt

Möllemann dreht keine Pirouette

Beitrag von Dr. Lothar Kleefeldt »

"Möllemann will bestimmt keine Pirouette. Möllemann will angehört werden für alles, was er tat. Möllemann muß zur Sprache kommen in allem, was er sagt. Die Auskunftlage der FDP gegen Möllemann ist für mich märchenhaft, in Science-Fiction angesiedelt. Wie soll der arme Möllemann Auskunft geben können, wenn seine FDP-Spender im Verborgenen sind? Die Auskunftslage ist eine Plage, die nicht erfüllt werden kann. Wahrheiten treten nur zu Tage, wer sie auch bewerkstelligen kann."

Erschienen Ende vorvergangenen Jahres in der "Münsterschen Zeitung", verfaßt von einem ehemaligen Lehrer meines Namens und nach allem, was man aus einer Gesamtschau der Zeitungskorrespondenz dieses Herrn ersehen kann, bar jeder Ironie. MZ-kaufen lohnt sich.
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Olaf Ittenbach
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Beitrag von Olaf Ittenbach »

So einen Strang wollte ich auch immer schon mal eröffnen, war aber bisher zu faul, ob der Tipperei. Den Anfang mache ich mal mit:
Oldenburgische Volkszeitung vom 14.08.2003 hat geschrieben:Verführung Jugendlicher
Zum Beitrag: "Als ob es Aids auf dem Lande gar nicht gibt" (OV vom 9. August, Seite 35)

Mit Bild und Text der um 15-jährigen Jugendlichen am Hartenbergsee wird mit dem Aufzeigen von Delfinen, in denren Innern sich ein Kondom befindet, der Geist derer dokumentiert, die die Verantwortung heranwachsender Menschen tragen. Urlaubsdenken wird mit Kondomvorrat gleichgesetzt.
Seit Jahren wird Kindern und Jugendlichen durch die sexualisierten Massenmedien und vom Staat beigebracht, dass es "normal" sei, allen Begierden in Genuss, Egonismus[sic!] oder Unmoral nachzugeben. Im Namen falscher Ideale von Freiheit und Glück wird alles suggeriert. Allerdings sei darauf zu achten sich nicht mit Aids zu infizieren und kein Kind in die Welt zu setzen.
Zu welchen verheerenden Folgen für die Generation die Einführung und Gestaltung der schulischen Sexual-"Erziehung" gekommen ist, belegen Strafprozesse und Artikel von Kindesmissbrauch in der Presse zur Genüge.
Und viele Erwachsene sind im Verkauf, Ankauf oder Lesen pornografischer Schriften verwickelt und abgestumpft. Immer noch wird der Unsinn und die Unwahrheit propagiert, dass Kondome Aids aufhalten und verhindern können.
Dagegen will man die Wahrheit, dass nur geschlechtliche Enthaltsamkeit vor der Ehe und die Treue in der Ehe die einzigsten[sic!] Heilfaktoren sowie Zufriedenheit für Leib und Seele sind, nicht hören.
Die Reinheit des Herzens verlangt, wie jede Tugend, nach täglichem Training des Willens und nach einer beständigen inneren Disziplin, mit ausdauernder Hinwendung im Gebet zu Gott. "Selig die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen"

Lucia Lüschen
Vechta
Von dem Kaliber liegen hier noch mehr Leserbriefe herum, Sie können sich also auf einiges gefasst machen...
Der verbreitetste Ruffel ist der Unruffel!
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Olaf Ittenbach
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Beitrag von Olaf Ittenbach »

Nachdem ich mir schon ernsthafte Sorgen um Frau Lüschen gemacht habe (Tot, geschlossene Anstalt...) kam gestern doch wieder ein neues Lebenszeichen von ihr:
Oldenburgische Volkszeitung vom 09.02.2004 hat geschrieben:Auf Kosten der Steuerzahler

Aus der so genannten "Hohen Kultur" der Vergangenheit wissen wir, wie hochpolierte Worte eine Massensuggestion auslösen können. So hören und lesen wir täglich die galanten Worte über Reformen, Umstrukturierungen, Modernisierung, Innovation, Vision etc. Doch den meisten Bürgern ist es aufgeleuchtet, was sich dahinter verbirgt, dass zum Beispiel der Staat an unser sauer verdientes Geld ran will.
Scheut man sich nun die IKW (Information aus Kirche und Welt, S. 6) veröffentlichten finanziellen Ausgaben ders Staates über die Krankenkassen seit 1996 von über 250 Millionen Euro für Abtreibungen an, ist man über das herabgesunkene Berufsethos schockiert. Demnach betragen die Kosten für die Abtreibung von 810947 gemeldeten Fällen durchschnittlich 308,94 Euro, ohne Nachsorge und Spätfolgen. So wurde recherchiert, dass der Staat bundesweit jährlich 35 Millionen Euro für die Tötung von Kindern im Mutterleib bezahlt.
Da taucht die quälende Frage auf: Ist denn das Töten von ungeborenen Kindern im Finanzierungskatalog der therapeuthischen Maßnahmen der Krankenkassen verankert, da doch der Staat diese Handlungsweise als rechtwidrig daklariert? Dazu das joviale Entgegenkommen bei der Antibabypille.
Und nun schafft der Staat selbst wieder durch Zuwanderer den Ausgleich für den defizitären Geburtenschwund. Aber sind die auch potenzielle Beitragszahler?
Für die Ethik gilt auch die Weisheit der Beduinen: "Es genügt, dass ein einziger (Gottes Gebot) Stern fehlt und die Karawane verliert die Richtung."

Lucia Lüschen
Vechta
Zuletzt geändert von Olaf Ittenbach am Di Feb 10, 2004 9:28 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Chef
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Beitrag von Chef »

Bizarr!
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fbohlke
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Bizarres

Beitrag von fbohlke »

Nach langer Abwesenheit melde ich mal wieder zurück.

Wahrlich, sehr bizarr diese Leserbriefe!

Das Beduinenzitat gefällt mir besonders:
"Es genügt, dass ein einziger (Gottes Gebot) Stern fehlt und die Karawane verliert die Richtung."

Mich interessiert sehr, wie die Beduinen die Klammern aussprechen.

Es grüßt,
Friedrich Bohlke
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FinnCrisp
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Beitrag von FinnCrisp »

In die Präambel zum überarbeiteten Sächsichen Schulgesetz wurde aufgenommen, dass die Übermittlung von Ethik und Werten an die christliche Tradition anknüpfen solle. Hierzu äußert sich Herr Uwe Schröter (Bautzen) in der Sächsischen Zeitung vom 06.02.2004:
Als ich den Auszug [...] las, war ich entsetzt. [...] Ich bin ja richtig glücklich, daß mein letzter Urlaub in Bayern nicht auf dem Scheiterhaufen endete. Nur weil ich der Auffassung bin, daß das erste Bildungsziel [...] nicht die Ehrfurcht vor einem Fabelwesen ist. Aber vielleicht werde ich ja vielleicht bald in Sachsen ein Opfer der Flammen. Ich frage mich besorgt, was kommt demnächst? [...] Ausgrenzung von Nichtchristen aus dem öffentlichen Dienst? Exorzismus als Bestandteil des Grundgesetzes? [...] was da mittlerweile vor sich geht, ist ein geistiger Abschwung ins Mittelalter.
I drove downtown, scanning the alleys until I saw a rail-thin Mexican kid standing by a dumpster wearing a St. Louis Rams jacket. The kid was wearing the jacket, not the dumpster.
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jugend-musiziert
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Beitrag von jugend-musiziert »

Ab und an bekomme ich eine ausgelesene "Rock Hard" in die Finger und freue mich über die Erinnerung an alte Zeiten: Debatten drüber, wie gut eine Band ihre Instrumente "beherrscht", der ewig herbeigeredete Außenseiterstatus der "Szene" - herzallerliebst. Dabei hält man sich doch aus allem raus und ist am liebsten unpolitisch bzw. sogar ein bisschen links.

Jetzt aber ist offenbar etwas Schlimmes passiert. Die eigentlich true-e Band "Iced Earth" aus Florida hat mal nicht über Drachen, Hobbits oder Kreuzzüge gesungen, sondern ein offen patriotisches und kriegstreiberisches Album vorgelegt, incl. der wohl nationalen Zusammenhalt und entschlossene Reaktionen propagierenden 9/11-Ballade "When the Eagle Flies". Damit konnte natürlich niemand rechnen, und jetzt hört die Toleranz auf. Besonders hübsch verpackt Rock-Hard-Leser Dennis Fuchs seine Einwände in Ausgabe 5/04:
Nehmen wir mal an, ich würde mich mit meiner Gitarre in die Fußgängerzone stellen und Texte mit ähnlichem Gedankengut auf deutsch und mit deutschem Kontext verbreiten, so würden mehrere Dinge passieren: Ich würde von Passanten zuerst angegiftet und dann wahrscheinlich zusammengeschlagen werden. Mit Recht. Ich würde verhaftet werden. Mit Recht. Mir würde ein lebenslanges Auftrittsverbot auferlegt werden. Mit Recht.
Für mehr Toleranz plädiert hingegen Leser Horst Langholz aus Dänemark, der gleich für viele andere seiner Kameraden mitspricht:
Was seid ihr doch für Deppen? (...) Ich lese und abonniere das Rock-Hard, weil ihr ein Metal-Magazin seid. Ich und viele andere sind nicht interessiert an dieser ganzen "political correctness". Wenn ich Politik wollte, würde ich ein anderes Magazin kaufen.
Berichte gibt's im Heft u.a. über "Morbid Angel", die "Scorpions" und "Tankard". Ein Update der aktuellen Metal-Diskurse werde ich in ca. 10 Jahren folgen lassen, evtl. zum brandheißen Thema "Wie rechts sind die Onkelz?"

jm
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tsetsefliegenimitat
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Beitrag von tsetsefliegenimitat »

Aus mir absolut nicht ersichtlichen Gründen haben wir vor Jahrzehnten die tolle "Fernsehwoche" abonniert, ein Magazin mit besonders putzigen Leserbriefchen:
Betrifft: Sängerin Anastacia.
Ich bin begeistert, wie stark diese Frau ist! Erst die grausame Diagnose Brustkrebs, dann die OP. Doch anstatt aufzugeben, hat Anastacia eine eigene Krebsstiftung gegründet, stand jetzt schon wieder bei Thomas Gottschalk auf der Bühne und plant ab September sogar eine Konzerttour! Vor so viel Lebenswillen ziehe ich meinen Hut.
Rebekka Bruhn
Betrifft: "Völlig verrückt, diese Insel!"
Ein herrliches Portrait von Island! Ich war im letzten Sommer dort und war von der märchenhaften Landschaft wie verzaubert. Besonders niedlich fand ich diese robusten kleinen Islandpferde.
Wolfgang Engel
Betrifft: Leserbrief zur ARD-Serie "Marienhof"
In der Fernsehwoche Nr.17 schrieb ein Leser, dass der "Marienhof" langweilig sei. Da muss ich widersprechen! Ich finde die Serie spannend und habe noch nie bessere Schauspieler gesehen!
Jaqueline W.
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Olaf Ittenbach
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Beitrag von Olaf Ittenbach »

In der schon mehrfach erwähnten OV (bekannt auch für die Erfindung der "Karrikatur") gibt es grade einen Disput um das Verzehren von Eiern (der Artikel auf den Bezug genommen wird ist kurzfristig nicht aufzufinden):

OV 25.06.2004
Irmgard Knop hat geschrieben:Was soll das für Sinn haben?

Zum Artikel "1078 in exakt 2,14 Minuten weg" (OV vom 21.Juni):
Wir in Europa haben, Gott sei Dank, genug zu essen. Was aber soll ein Eier-Wettfressen für einen Sinn haben? Es gibt wahrlich andere Möglichkeiten, seine Leistungsfähigkeit zu beweisen.
Ich halte es für eine Provokation hungernden Menschen gegenüber, derart mit Lebensmitteln umzugehen. Aber möglicherweise verstehen das nur Leute, die eine Mangelzeit erlebt haben. Wie kann ein solches Vorgehen als Erfolg bezeichnet werden, zumal in einer Schule, wo die jungen Menschen verantwortungsvolles Denken und Handeln lernen sollen?

Irmgard Knop
Stormstraße 29
Damme


OV 26.06.2004
Ilona Uphaus hat geschrieben:Vergiss die Freude nicht

Zum Leserbrief "Was soll das für Sinn haben?" (OV vom 25.Juni):
Warum solte der harmlose Spaß eines Eier-Wettessens angeprangert werden? Welchen Sinn das ganze hatte? Diese AKtion sollte zahlreiche Besucher anlocken, um das Schulfest zu einem Erfolg werden zu lassen. Trotz des Wetters wurde dieses Ziel auch erreicht.
In Zeiten leerer Kassen muss die Schule immer mehr eigenfinanzieren, unter anderem die Bestuhlung der neuen Pausenhalle. Da ist es doch verständlich, dass man einiges auf die Beine stellt, um die Einnahmen aus dem Schulfest zu steigern. Die gestifteten Eier wären mit Sicherheit nicht in der dritten Welt gelandet. Als Jesus auf der Hochzeit zu Kanaan von seiner Mutter darauf aufmerksam gemacht wurde, dass der Wein ausgegangen war, hat er auch nciht geantwortet: "Die haben genug gesoffen" Darum: Vergiss die Freude nicht! Und nicht immer alles so verbissen sehen!

Ilona Uphaus
Bieste 27
Neuenkirchen
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Olaf Ittenbach
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Beitrag von Olaf Ittenbach »

OV 10.08.2004
(man beachte die zeitliche und inhaltliche Koinzidenz zu Brief 3)
Treue schützt vor Aids

Zu Artikel "Aktion Kondomsafe" (OV vom 16. Juli)

Es ist ein lebensgefährlicher Irrtum, zu glauben, Kondome könnte Aids verhindern. Kondome sind gerade hierbei sehr unsicher, noch mehr als bei der Empfängnisverhütung. Daher ist dieUnsicherheitsrate der Kondome in puncto Aids sechs mal höher als üblich, statt sieben Priozent (Pearl-Index bei Verhütung) also 40 Prozent.

Umso unverantwortlicher ist es, wenn Kondome ständig als angeblicher "Schutz" vor Aids und Geschlechtskrankheiten bezeichnet werden. Damit werden Menschen hinters Licht geführt und einer tödlichen Krankheit ausgeliefert.

Das Einzige, was sicher vor Aids schützt, ist Enthaltsamkeit vor der Ehe und Treue in der Ehe, also genau jene Tugenden, die uns die Bibel empfiehlt und die von der katholischen Kirche seit Jahrtausenden verkündet werden. Dass ausgerechnet das Vechtaer Gesundheitsamt, das es doch besser wissen müsste, alle Jahre wieder einen "Kondome-Safe" anbietet, ist erstens geschmacklos, zweitens sittenlos und drittens verantwortungslos.
Das Gesundheitsamt sollte keine Mogelpackung anbieten, sondern darauf hinweisen, dass Kondome keinen echten Schutz bieten; dass echte Sicherheit vor Aids allein darin besteht, sein Leben an den Zehn Geboten auszurichten.

Felizitas Küble
Schlesierstraße
Münster
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Olaf Ittenbach
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Beitrag von Olaf Ittenbach »

Eigentlich kein Leserbrief, sondern von einem Redakteur, aber trotzdem schön:
Post an Wagner
Von Damian Ryschka
OV 9.10.2004

Lieber Franz-Josef Wagner,

so oft ich kann lese ich Ihre Kolumne in der Bild. Und wie vermutlich der Rest der Republik leide ich - wie würden Sie es formulieren? - vieleicht: wie ein Feuerwehrmann, der eine kleine Katze in einem Flammenden sprühenden Haus bei lebendigem Leibe verbrennen sehen muss. Oder so ähnlich.

Aber mal ehrlich, Wagner - was Sie da vergangene Woche über Harald Schmidt und seine Show geschrieben haben ist kaum zu toppen: "Der Tod meiner Lieblingssendung traf mich, als ob mein Hund überfahren wurde, obwohl ich keinen habe".

Wo kriegt man solche Formulierungen her? Hat vieleicht Ihre Mutter - die ja mindestens für jede fünfte Kolummne herhalten muss - einen unbändigen Appetit auf bleihaltige Lebensmittel gehabt? Oder haben Sie - siehe oben - nur schlicht Hund mit Hirn verwechselt? Und da wir schon mal beim Hund sind: Da Sie Ihren fiktiven Köter beim letzten Überfahrenlassen vermutlich nicht an der Leine gehalten haben, werden Sie uns wohl bis an Ihr Lebensende mit Ihrer Post weiter traktieren. Die Aeroflott hat übrigens die größten Kotztüten.

Herzlichst, Ihr
Damian Ryschka

EDIT:
Das hier ist die Vorlage:
Liebe Anke Engelke,

als Harald Schmidt aufhörte, brauchte es einige Zeit, bis sich mein Blutkreislauf stabilisierte. Der Tod meiner Lieblingssendung traf mich, als ob mein Hund überfahren wurde, obwohl ich keinen habe. Menschen im Fernsehen können zu Haustieren werden.

Die Nachricht, daß Sie, liebe Anke Engelke, aufhören, war – Verzeihung –, wie wenn eine lästige Biene endlich aus meinem geöffneten Fenster entkommt. Die „Harald Schmidt Show“ war das satirische Bernsteinzimmer von SAT 1, Sie haben aus der „Late Night Show“ ein Dixi-Klo gemacht, deren Benutzer sich gerne an den Wänden verewigen. Ihre Witze waren barfrauenmäßig, Sie weckten Unbehagen und nicht Behagen. Keine Ihrer bisher 67 Sendungen war gut.

Was lief falsch bei „Anke Late Night“? Ich denke, daß es wie bei einem Flugzeugabsturz mehrere Gründe gibt. Anke Engelke hat sich überschätzt, aber sie wurde auch überschätzt. Darüber hinaus hat sie keinen echten Freund, der ihr sagt, daß sie das Flugzeug nicht fliegen kann.

Man hat Sie totgeklatscht, totbejubelt, zur Haralda der Ersten erklärt.

Jetzt, so sind Männer, tun Sie mir wieder leid. Denn wenn ein Mädchen weint, dann weine ich mit.

Herzlichst

Ihr F. J. Wagner
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/20 ... plett.html

PS: Hat der sich wirklich alle 67 Folgen angesehen? Und wenn ja warum, wenns doch so schlecht war
Zuletzt geändert von Olaf Ittenbach am Di Okt 12, 2004 12:53 pm, insgesamt 2-mal geändert.
Der verbreitetste Ruffel ist der Unruffel!
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Rolltrappe
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Registriert: Do Okt 10, 2002 2:15 pm
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Beitrag von Rolltrappe »

Hihihi! Der ist gut! Kann man den auch als Redner mieten?
Sondermann fort?!?
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Airsoul
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Registriert: So Sep 05, 2004 11:38 pm
Wohnort: gern

Beitrag von Airsoul »

Rolltrappe hat geschrieben:Hihihi! Der ist gut! Kann man den auch als Redner mieten?
Besser wäre wohl, jemand mietete ihn als Praktikanten. So einen sprachlich unbeholfenen und zudem höchst vorhersehbar platten Käse haben bei uns nicht mal die Schülerzeitungs"redakteure" verbrochen.
(Dies ist eine höchst unsachliche Kritik.)
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katchoo
Beiträge: 214
Registriert: Fr Okt 03, 2003 9:47 am

Beitrag von katchoo »

Als Redner hätte er dem Publikum zumindest die häßlichen Schreibfehler erspart.

Oder haben Sie das abgetippt und die da reingeschummelt, Herr Ittenbach?
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