Männer, die vor Schwesternheimen lungern

Hauptforum - die Lobby eben.
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Landblum
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Männer, die vor Schwesternheimen lungern

Beitrag von Landblum »

Für einen Experimentalfilm mit o.g. Titel sucht das Team LB - TripleX noch Darsteller.

Ihr Profil: 29 - 48 Jahre alt, komplexer Zahnstatus, große Hände, auch ungelenk. Bündnis 90 / Die Grünen bevorzugt.

Die Vergütung erfolgt nach Manteltarifvertrag, der im übrigen offen getragen werden muß; Kenner wissen, was gemeint ist, der Rest braucht sich gar nicht erst zu melden.
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Dr. Dralle
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Re: Männer, die vor Schwesternheimen lungern

Beitrag von Dr. Dralle »

gibt es schon t-shirts?
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Landblum
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Re: Männer, die vor Schwesternheimen lungern

Beitrag von Landblum »

Nusskästen. Als Sondererquickung wird - mglwse! - vom Teamleiter zuasätzlich eine Mantelschließe ausgelobt.

Bis zum Eintreffen weiterer Interessenten: Aus der Praxis - Für die Praxis

Wie man in Zeiten von MeToo eine Frau betört

Sie setzen sich an der Bar neben eine Blondine* und schauen starr gerade aus. Nach genau einer Stunde erheben Sie sich, treten von hinten an - nicht gegen! - die Erwählte und flüstern ihr ins Ohr: Na, auch hier?

*Die Wahl bleibt selbstverständlich Ihnen überlassen; falls Sie sich eher zu Busfahrern oder jemand von Bündnis 90 / Die Grünen hingezogen fühlen - es ist Ihre Entscheidung.
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Landblum
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Re: Männer, die vor Schwesternheimen lungern

Beitrag von Landblum »

Geübte unterstreichen das Ganze mit einem leichten Schnalzer, der aber keinesfalls zu wuchtig wirken darf. Im Zweifelsfall weglassen!

Bei nicht allzu Sensiblen werden Sie schön Erfolge feiern, robustere Gemüter erkennen sie am Griff zum Sturmgepäck (Handtäschchen von Gucci, AEG oder KiK) und ruckartigen Bewegungen. In dem Fall - sofort abhauen.

Falls dies nicht möglich ist, Bruce Lee Regel anwenden: Was ich nicht besiegen kann, muß ausgeschaltet werden.
Bei Busfahrern empfielt sich in dem Falle der energische Ruf: Ölwanne gerissen!; eigenartigerweise hilft dies auch bei manchen Frauen, sonderlich sich diese bei Bündnis 90 / Die Grünen herumtreiben oder dort sog. "Funktionen" ausüben.
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Dr. Dralle
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Re: Männer, die vor Schwesternheimen lungern

Beitrag von Dr. Dralle »

gefällt mir schon recht gut, ihr treatment! ABER - lassen sie die bündnis90grünen da raus. politik ist kassengift! auch und gerade im wahljahr. machen sie stattdessen was mit einem operchor: wagner! walkürenritt!! lohengrin!!! sowas wollen die leute hören.

die autobiografischen teile gefallen mir am besten: wie sie da versuchen die dralle blondine in der bar anzubaggern, herrlich! ich hab tränen gelacht! aber eine stunde... ich bitt sie, da läuft ihnen das ganze publikum ins foyer und kauft langnese eiskonfekt.

und dann diese nusskästen... gut, ich hab selber einen unten auf der anrichte stehen, neben der alten häkeldecke aber modern ist was anderes: bei tictoc sind grade tätowierte brieftauben der hit! oder machen sie meinethalben was mit aluminiumfolie oder mit hühnern, was weiß denn ich.
denken sie mehr in diese richtung!
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Landblum
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Re: Männer, die vor Schwesternheimen lungern

Beitrag von Landblum »

Die Handlung im Groben:

Ein Wandersgesell kommt in eine Stadt. Am Alten Depot - jede Stadt, die etwas auf sich hält, hat ein Altes Depot - sieht er ein Werbeplakat: Blutjunge Abteilungsleiterinnen zeigen ihre Federmäppchen.

Er stellt sich davor, reißt seinen Mantel auf, dabei springt ihm die einzige Schließe vom Trenchcoat und drödelt auf einen Gully zu.

Wandergesell: Oh! Meine Schließe, meine Schließe!

Aus dem Gully klingt es dumpf: Wat ist dat für ein Lärm und wo kommt dat Drecksdings her?

Der Gullydeckel hebt sich und heraus steigt der Knuddelhase, gekleidet im Disco-Look der späten 70-ger, alles noch verborgen unter einem schweren Lodenmantel der Firma Loden-Frey mit Ärmelschild und Kragenspiegel.

Im Hintergrund hört man die Kessler-Zwillinge mit "Dancing Queen".

Der Wandersgesell rafft die klaffenden Mantelhälften zusammen, dann umkreisen sich die beiden, wobei der Knuddelhase die Schließe locker, aber wurfbereit, zwischen Dau & Zeifi* hält.

* Abkzg. für Daumen und Zeigefinger; in dem Fall Daumen und Zeigefinger des Knuddelhasen
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Landblum
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Re: Männer, die vor Schwesternheimen lungern

Beitrag von Landblum »

Am anderen Ende der Stadt - jede Stadt, die etwas auf sich hält, hat ein anderes Ende - betritt Fred Förster,
ein aufstrebender junger Fachanwalt für Gemeinderecht das Areal und trägt sichtlich schwer an seiner Aktentasche und dem versehrten Pudel "Aldrich", den er im Auftrag eines Klienten & unter dem Arm geklemmt zu einer gut beleumundeten Tierarztpraxis trägt, um dortselbst eine Brustvergrößerung vornehmen zu lassen. An Aldrich selbstredend, er selbst hat mit derartig "Schweinkram " nichts am Hut, außer, daß er sich an hohen Feiertagen ruckartig vor dem Fräulein Neumann, einer gebrechlichen Neulehrerin aus dem Oderbruch, ah, entblößt und dabei einen Schrei ausstößt, der so geht:

Ahh- - - hupp - - -pfft --- und stehn!

Da er das ganze in eine Art Dreisprung integriert und das Fräulein nicht mehr so gut sieht, bleibt das ganze folgenlos, außer das er vom Fräulein Neumann zu Kaffee und einem Stück gedeckten Apfelkuchen eingeladen wird, worauf er standardmäßig Da sag ich nicht nein! erwidert und tüchtig "reinhaut".

Doch diesmal sollte es ganz anders kommen.
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Landblum
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Re: Männer, die vor Schwesternheimen lungern

Beitrag von Landblum »

Interregnum - Die Geschichte des Gallien Krüger

Swann Stabilo, Flaneur und Sodomit, verließ seine Wohnung in der Abenddämmerung. Danach wurde er nie mehr gesehen. Wo er nur seien mag, fragten sich die Leut` im Heidegger-Stübchen, tranken Weißbier, knackten Nüsschen und fuhren sich gegenseitig durch die Wuschel, für deren Konsistenz das Poblikom des Heidegger-Stübchens weithin bekannt, berühmt und - nicht zuletzt, nicht zuletzt! - am Boden fest verschraubt in lange Duffelcoats gehüllt am Tresen lehnte.
Schlag Mitternacht betrat der Auxilarstudent Lot Meyer, Volontär des Neuen Gossenspiegels und Putzer im Salon des Haarez-Meyer-Sofort-Haar! mit seinem Leichenspürhund Tyron den Schauplatz des Geschehens und überflog den Schankbetrieb mit eisig blauen Augen.

Kaum einer, der da noch zu atmen wagte, war doch Lot Meyer bekannt für seine Linke, mit der er Oxymoron, Pleonasmus und den vertrackten Jambenbrecher spielerisch zu Boden brachte, wodortenselbst dann Tyron seine Fänge in die Überreste schlug und den Kadaver schüttelte, bis auch der letzte Wuschel der Mantelmänner knurrend in sich selbst zusammensank und Todessehnsucht durch die Räume waberte wie Tabackrauch weiland durch die Klassenräume der 5 b, wenn Frau Daunenfalter zum wiederholten Male davon sprach, wie sie am Bahnhof Zoo von einem Schutzmann in den Fuß gebissen wurde, worauf sie sich umgehend gegen Kinderlähmung impfen ließ und heut noch dafür dankbar ist, daß wir in diesen Zeiten leben.

So könnte dieser Abschnitt enden, mit leichtfüßiger Versöhnlichkeit, unbeschwert und heiter, als mit einem fürchterlichen Krachen, Reißen und Splittern die einzige Scheibe des Heidegger-Stübchens barst und blutüberströmt, seine dampfenden Eingeweide hinter sich herziehend, der Knuddelhase in den Schankraum wankte.
Schlagartig wurden alle Mäntel aufgerissen, aus der Stereo-Anlage dröhnte basslastig und voller Wucht IN A GADDA DA VIDA, performet von Bobby Habbeck and his Turliman!

Dann war der Strom weg und es senkte sich eine eiserne Stille über das Geschehen.

Anmkg.:
Die etwas geschmäcklerische Formulierung "eiserne Stille" wurde aus den "Stahlgewittern " übernommen, einer immerdar zu empfehlende Lektura.
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Dr. Dralle
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Re: Männer, die vor Schwesternheimen lungern

Beitrag von Dr. Dralle »

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großartig, fräulein landblum! also ich LIEBE den knuddelhasen! ich sehe ihn förmlich vor mir, wie er da travolta-mäßig
aus dem gulli springt während die kessler zwillinge das unverwüstliche "dancing queen" von johann strauss anstimmen.
ich denke, wir sollten heino ferch die rolle vorschlagen oder meinetwegen auch til schweiger.
gut finde ich auch, das sie verschiedene handlungsstränge und personen einführen, die dann langsam zu einer
gemeinsamen geschichte zusammen geführt werden.
wunderbar die egnereske splatter- scene im Heidergger-Stübchen wo der knuddelhase einen besonders blutrünstigen
auftritt hat.
(wobei IN A GADDA DA VIDA meiner kenntnis nach von iron butterfly stammt... aber egal!)
fred förster und sein pudel aldrich (da sehe ich eigentlich axel prahl) sollten im verlaufe des films noch eine größere
rolle spielen: das hat potential! weiter so!!

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Landblum
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Re: Männer, die vor Schwesternheimen lungern

Beitrag von Landblum »

Der von mir hochgeschätzte Herr E. hat diese Form von Texten auch nicht erfunden, die gibt es schon immer, nur daß man dafür früher eher im Prinzhorn gelandet ist als in Humoristika - doch zur Sache.

Für die Rolle des Alderich erscheint mir der Herr Prahl etwas zu ungefügt, mir schwebt da etwas feinsinnigeres vor, etwa sowas wie Adele Sandrock oder hier die Dingens, die von den Grünen, die man immer besoffen vom Baum schießen muß, Cher ging auch zur Not, alt genug ist sie ja (Brüller 1).

Mit mentalem Fingerspitzengefühl auszuwählen ist fürwahr der KH (Knuddelhase). Er muß einerseits Vertrauen aufbauen, allerdings darf die Zuschauerbindung nicht allzugroß werden, da er in der Saloon-Scene geopfert werden muß.
Das ist ONABDINGBARR! Wenn sich hernach die Hälfte der Zuseher in Tränen wälzt, wäre nichts gewonnen, zumal wir wiedermal gerade einen Kriech verloren haben.

An probatesten wäre jemand vom Catering, ein Beleuchter o.ä., da zählt kaum einer nach, man kann auch mal bei den Woken nachfragen, da herrscht viel Todessehnsucht.

Ihre visuelle Umsetzung entspricht im Großen & Ganzen meinen Vorstellung; korrigieren möchte ich Sie in einer Sache : Landblum betreibt eine Bettfederreinigung mit inkludiertem Imbiß (Fisch und mehr!), eine Textilreinigung läßt sich jedoch ohne weiteres anfügen, irgendwas Griffiges, zB Jacken & länger!
o.ä.

MfG LB

Wird fortgesetzt
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Re: Männer, die vor Schwesternheimen lungern

Beitrag von Dr. Dralle »

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hmmmm... herrn prahl sehe ich ja auch eher in der rolle des fred förster...
aber adele sandrock als alderich? (ist die nicht tot?) da bin ich ganz bei ihnen!

ich bin schon sehr gespannt, wie sie den großen showdown im saloon anlegen werden.
das der knuddelhase dabei drauf gehn muß ist schmerzhaft aber nachvollziehbar.
da würde ich auch gerne nochmals herrn schweiger zur diskussion stellen,
der mann hat erfahrung mit hasenfilmen und ist meiner meinung nach durchaus verzichtbar.

die bettferderreinignug landblum habe ich nach ihren wünschen geändert. ich hoffe, sie entspricht jetzt ihren vorstellungen.
ich bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht und habe da ein sehr gutes gefühl!
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Landblum
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Re: Männer, die vor Schwesternheimen lungern

Beitrag von Landblum »

Schön. Gemahnt durch dichte Atmospäre an Turm der blauen Pferde.

Ebenfalls der korrekte Einsatz des Apostroph´s soll gewürdigt sein, solche Feinheiten sind durchaus der "Bringer", wie
Branchenkenner wissen.

Das Konterfei der Trampoleuse bitte durch Riefenstahlporträt ersetzen.
Das schafft Unruhe; der Recipient beginnt an seinen Fingernägeln zu kauen. So soll es sein.
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Re: Männer, die vor Schwesternheimen lungern

Beitrag von Landblum »

Ursprünglich als lustiger, kleiner Kulturfilm - Originaltitel: Männer, die vor Schwedenheften knieen - gedacht,
wächst sich das Unterfangen zu einer Angelegenheit biblischen Ausmaßes aus.

Höhere Kreise und der kleine Wirrebaud Wondrascheck aus der Kita Mausefisch fordern mittlerweile, teils in grober Form: Knuddel darf nicht sterben!

Wirrebaud ist fümpf, spricht drei Sprachen - darunter zwei unbekannte - und rammt mit Anlauf seinen Schädel jedem in die Eier, der ihm nicht in den Kram passt.

Deshalb wird der Einsatz der

Großen Wiederauferstehungsmaschine

in Erwägung gezogen. Nach Installation und Inbetriebnahme derselben, kann der lädierte Chorpus Knuddel in die Trichter der GWAM eingeworfen und nach 3 Tagen von einer Form gehoben werden. Nach Aushärtung ist er so gut wie neu.

Allerdings ist die Beiwohnung eines ministrantenfesten Weihbischoffs während der Resurrection unerläßlich. Ergo: Das kann dauern.

Bis dahin Tanzmusik.
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Re: Männer, die vor Schwesternheimen lungern

Beitrag von Dr. Dralle »

Fräulein Landblum hat geschrieben: Sa Sep 04, 2021 5:57 pm ...Das Konterfei der Trampoleuse bitte durch Riefenstahlporträt ersetzen.
Das schafft Unruhe; der Recipient beginnt an seinen Fingernägeln zu kauen. So soll es sein.
verstehe, sie wollen eine eher düstere version. kein problem:

Bild

der einsatz der "Großen Wiederauferstehungsmaschine" gefällt mir gut!
das gibt dem film ein metropolishaftes element. ausserdem kann man da viel
mit effekten haschen, trockeneisnebel - zuckende blitze - kreischende jungfrauen...
das hat pep! außerdem bleibt uns der knuddelhase für ein eventuelles sequel erhalten!
fein!
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Landblum
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Re: Männer, die vor Schwesternheimen lungern

Beitrag von Landblum »

Ja Sakra, der Hofreiber, Toni!

Das Sie soweit mitgehen, hätte ich jetzt nicht gedacht. Gut, gut.

Die akkurate Umsetzung der GWMA wird Ihnen ebenfalls anstandslos von der Hand gehen, da bin ich sicher.
Drängt aber nicht. Wichtig sind halt die 3 Einfüllstutzen der 3 Trichter. Fein ziseliert stehen sie für Hoffahrt, Trunksucht und Gescheitdaherreden.

Die Ausgabeklappe dagegen soll etwas schlichter gehalten werden, spätes Bauhaus o.ä..
LB
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