Was macht eigentlich...

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Markwort
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Beitrag von Markwort »

Ich frag mich schon lang, was eigentlich aus Uriella geworden ist, zusammen mit ihrem Mann mit der Föhnfrisur?

Segnet sie immer noch Badewasser? Zuletzt sah ich sie bei Hans Meiser (Sendung vorzeitig verlassen).
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Jürgen W. Möllemann
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Beitrag von Jürgen W. Möllemann »

- Gerhard Schröder?
Laut Süddeutscher Zeitung - bitte entschuldigen Sie die Länge des Zitats, aber es ist einfach zu köstlich - folgendes:
Seid umschlungen, Millionen!
Mit seiner Wiener Rede zum Geburtstag eines Hedgefonds geht Ex-Kanzler Schröder seltsame Koalitionen ein


Von Michael Frank

Wien, 9. März - Da haben sich zwei mit ganz großem Horizont gefunden. Der eine, einst Streifenpolizist in Wiens Gassen, greift weltweit Milliarden im Spekulationsgeschäft ab. Der andere, Ex-Bundeskanzler aus Deutschland, erweitert seinen Wirkungskreis als Globalökonom und Weltdeuter. Dem Ort der Handlung haftet die Morbidität verflossener Größe an: der Wiener Hofburg, dem Ex-Kaiserpalast eines verflossenen Imperiums, in dessen Foyer der vorletzte Kaiser backenbärtig und verständnislos in Marmor auf das bunte Treiben der New Economy in den Sälen blickt. "Eine Fete der Dichter und Denker ist das hier nicht", sagt ein kundiger Beobachter. Und: "Das Großartige an dem Festredner ist für die meisten, dass der schon mal den Präsidenten Bush und Putin die Hand geschüttelt hat."

Der Festredner - das ist Gerhard Schröder. Er ist herbeigeeilt, um dem Superfund, einem eher undurchsichtigen und umstrittenen Hedgefonds, zum zehnjährigen Bestehen zu gratulieren und dazu noch der 900-köpfigen Geburtstagsgesellschaft die Zukunft der globalisierten Welt zu erklären. Nur nicht Christian Baha, dem Wiener Ex-Polizisten, der mit einem Kompagnon vor zehn Jahren dieses Finanzartistikinstitut gegründet hat. Der verstand es nach eigener Aussage von alleine, im spekulativen Raum von Waren, Geld, Aktien und Edelmetall weltweit 50 000 Anleger an sich zu binden und 1,6 Milliarden Dollar anzuhäufen. Kern des Erfolgsgeheimnisses sei ein "emotionslos" selbstgesteuertes Computerprogramm.

Superfund-Gründer Baha sagte übrigens schon vor der Party, dass er den Bundeskanzler Schröder bewundere, weil der als Sozialdemokrat den Mut gehabt habe, die Wirtschaft zu fördern.

Doch hat der Altkanzler nicht just im letzten deutschen Wahlkampf die weltweite Spekulation als Teufelswerk gegeißelt? Musste man da nicht Ähnliches hier in der Hofburg erwarten? Die Konzernfarbe des Superfund ist grün, sehr grün, heuschreckengrün. Der sonst im österreichischen Fernsehen so scharfzüngige Moderator Armin Wolf bemühte zwar noch ansatzweise die Metapher, die Franz Müntefering so berühmt gemacht hat, er sprach in Bezug auf Superfund von der "Heuschrecke für den kleinen Mann". Was Schröder kurz darauf aber relativiert: Superfund sei gerade keine dieser "Heuschrecken", die Firmen aufkauften, zerschlügen, ausweideten.

Sorgenfurchen haben dem Altkanzler Konturen des großen Staatsmannes ins Gesicht gemeißelt. Und ohne es auszusprechen, suggeriert Schröder mit Ausführungen über die notwendige soziale Abfederung der globalisierten Wirtschaftsprozesse einen erstaunlichen Zusammenhang: Dass es irgendwie auch kleinen Leuten zugute komme, wenn sie wie beim Superfund mit geringen Privatbeteiligungen dabei sein könnten. Was allerdings Verbraucherschützer anders sehen: Die meinen, dass das eine besonders verwerfliche Methode sei, Kleinstanlegern die Ersparnisse abzuknöpfen.

Das deutsche Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen hatte zeitweilig den österreichischen Jongleuren verboten, eine hochspekulative Variante auf dem deutschen Markt anzubieten. Doch nur ein halbes Jahr später kam Superfund mit einem weniger anfechtbaren Angebot zurück - erfolgreich, wie die Entwicklung gezeigt hat.

Christian Baha und jetzt auch Gerhard Schröder in seinem Kielwasser denken also offenbar vor allem an den kleinen Mann, Superfund unterstützt zum Beispiel auch zahlreiche Sport- und Kulturaktivitäten. Dabei darf man keine Sekunde vergessen, dass die Papiere des Hedgefonds hochspekulativ sind und die Risiken gerade von Kleinanlegern nur ansatzweise zu erkennen sind. Baha sponsort übrigens auch den österreichischen Bundesligaverein Superfund. Superfund? Wer fände diesen Ort auf der Landkarte? Eigentlich müsste der Verein FC Superfund Pasching heißen, aber aus dem Vereinsnamen ist Pasching, der kleine Marktflecken westlich von Linz in Oberösterreich, längst getilgt.

In seiner Rede preist Ex-Kanzler Schröder dann noch die "so schöne Schiele-Ausstellung" in der Albertina, deren Qualität er erkannt hat, ohne sie eingestandenermaßen gesehen zu haben. Am Ende beteiligen sich dann viele vor allem an dem Ratespiel, was der Altkanzler wohl kassieren mag für diesen Auftritt zu Lachsröllchen und Filet vor renditesüchtiger Klientel. Gemessen an den Herren Gorbatschow und Clinton, die an guten Tagen 100 000 Dollar wert sind, taxiert man den deutschen Weltdeuter auf 50 000 plus vielleicht 20 000 Dollar Schmerzensgeld für den krausen Anlass. Andere wiederum wollen wissen, dass es nur 6000 Dollar gewesen seien. Politisches Großpersonal vom Wühltisch? Leider hat Schröder die "Damenspende" vergessen: ein Hochglanzprospekt, ein Haferl für den Milchkaffee des bewussten Superfund-Investors sowie eine Sektflasche mit seltsam gelben Flocken darin und der Aufschrift: "Aromatisiertes weinhältiges Getränk mit 23 karätigem Gold". Welch schönes Symbol für Glanz und Glitter.
<i>( Süddeutsche Zeitung vom 10.3.2006, Seite 3 )</i>
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Robert Mugabe
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Beitrag von Robert Mugabe »

Jürgen W. Möllemann hat geschrieben:- Gerhard Schröder?
Der Artikel ist inzwischen auch online, Jürgen - mit schönem Foto:

Bild

Auch FAZ , ZEIT und SPIEGEL berichteten ausführlich. Schröder hat es verstanden, sich einen ganz besonders windigen Hedgefonds auszusuchen. Von der Vertrauenswürdigkeit her dürfte <i>Superfund</i>, wenn ich BUSINESS WEEK richtig interpretiere, etwa zwischen FABER LOTTOSYSTEME und Pyramidenspielgesellschaften wie dem KINGS CLUB rangieren.

Recht genau einen Monat zuvor übrigens hat man den Exkanzler in ähnlicher Funktion - verzeihen Sie bitte die schlechte Bildqualität - gar in Lagos gesehen, und zwar bei bei einer Art nigerianischer Bambi-Verleihung: den <i>11th THISDAY Awards for Excellence</i>.

Bild

THIS DAY ist eine gar nicht mal schlechte nigerianische Tageszeitung; warum sie sich mit <i>Gerhard Shroeder</i> einläßt, ist mir insofern zwar schleierhaft - aber je nun. Ihren Veranstaltungsbericht lesen Sie bitte hier, weitere Bilder und sogar Flashfilmchen finden Sie - sofern Sie es über sich bringen, sich zu registrieren - hier.
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FinnCrisp
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Beitrag von FinnCrisp »

Robert Mugabe hat geschrieben:
Jürgen W. Möllemann hat geschrieben:- Gerhard Schröder?
Der könnte langsam mal seine Schwester abholen.

Nachtrag: neuer Link eingefügt, Sachverhalt jedoch veraltet und mittlerweile unwichtig
Zuletzt geändert von FinnCrisp am Fr Jul 28, 2006 2:02 pm, insgesamt 1-mal geändert.
I drove downtown, scanning the alleys until I saw a rail-thin Mexican kid standing by a dumpster wearing a St. Louis Rams jacket. The kid was wearing the jacket, not the dumpster.
Robert Mugabe
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Beitrag von Robert Mugabe »

- die Wikipedia?
Sie wächst und gedeiht.

(was aber ist mit Ihrem Link los, FinnCrisp? Kann es sein, daß die Polizei ihn inzwischen gefaßt hat?)
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Jürgen W. Möllemann
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Beitrag von Jürgen W. Möllemann »

- Joschka Fischer?

Nun: Er ist zum Beispiel Kolumnist geworden, bei Project Syndicate.
The Rebel Realist (!) nennt er sich dort, und das in nicht weniger als acht Sprachen.

Und damit nicht genug!
Fischer in Fahrt

Joschka Fischer wird dem Council on Foreign Relations, einer der feinsten und einflußreichsten Denkfabriken der Vereinigten Staaten, am 5.September als "hochverdienter Diplomat auf Besuch" (distinguished visiting diplomat) beitreten. Damit kommt die amerikanische Karriere des ehemaligen Außenministers auch in New York in Fahrt. Joschka Fischer ist bereits dem Ruf nach Princeton gefolgt, wo er demnächst an der Woodrow Wilson School of Public and International Affairs zu lehren und forschen beginnt. In New York, dem Sitz des Council on Foreign Relations, soll er etwa über europäische und transatlantische Fragen, über seine Karriere, aktuelle Probleme und noch bevorstehende Herausforderungen nachdenken und referieren. In diesem Sinne hat Richard N. Haass, der Leiter des Instituts, seiner Hoffnung Ausdruck verliehen, Joschka Fischer werde die Erwägungen des Hauses einzigartig vertiefen und verbreitern. J.M.
( F.A.Z., 26.08.2006, Nr. 198 / Seite 33. Ich persönlich glaube allerdings: Viel wird bei seinen "Forschungen" nicht herauskommen. Was hat er denn je Gescheites geschrieben? "Mein langer Lauf zu mir selbst" - ja gut, meinetwegen. Aber sonst?)
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Robert Mugabe
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Beitrag von Robert Mugabe »

- Roger Willemsen?

Vorhin war er im Fernsehen zu sehen, auf 3SAT, mit Ausschnitten aus einem Kabarettprogramm, mit dem er jetzt offenbar auf Tour gegangen ist.

"Und du so?" heißt es. Das Thema Guantánamo ist abgehakt, jetzt geht es Willemsen mehr um die (Pressetext) komischen, albernen, grotesken und rührenden Situationen seines Lebens. Seines. Es geht um beispielsweise seine Putzfrau aus Ghana. Willemsen erzählt mit dem für ihn so typischen hellen Stimmchen, wie sie andauernd neue Kinder bekommt.

Morgen und übermorgen erzählt er es in München, danach etwa in Ebersberg und in Karlsruhe. Aber ob das eine Perspektive ist? Für einen Mann, der - jedenfalls laut Wikipedia - einmal über Robert Musil promoviert hat?
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TalkingSeal
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Beitrag von TalkingSeal »

Wonderbra Bernd?

Gibts von dem auch was Neues? Haben Fan-Clubs / Fan-Seiten im Internet die langen Jahre überlebt? Denken die SL-Führer über die Finanzierung einer neuen Wonderbra Bernd Staffel nach?
Wer weiss mehr?
"Alle Kinder der Klasse 3b sind doff! [sic]"
Peer Fettpo
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