Die Krise unserer Intelligenzblätter - eine Chance?

[Markus]

Ja lieber GT,


das klingt schon sehr vielversprechend fürs erste und es erinnert mich ein bißchen an die Kommentare zur WM 2002 einiger Experten, die ich irgendwo gefunden und dann in die lobby gesetzt habe..

Es kommt einem ja irgendwie vor, als ejakulierten diese Experten verbal aber ohne Präservativ und sind sich der Gefahren gar nicht bewusst.

Wundern tuts mich nicht, wenn die sich alle ständig kratzen..

ich tu's auch, aber nur am Kopf..

Fette Beute..

MM

[Gesprächstourist]

Achtung, Achtung,

Reinhard-Mohr-Alarm!!

In der aktuellen Ausgabe des Spiegel kommt Ihnen ein Dünnbrettbohrer entgegen. Sein Lieblingsthema: "Globalisierung".

Titel des Humorwerks: Dada im Netzwerk. Beziehungsreich, ja.

Sinn: keiner. Nicht ansatzweise.

Leseprobe (Anfangssatz des Artikels): "Anfangs hielten viele Politiker und Medienleute sie nur für ein versprengtes Häuflein von Wohlstandskindern ..." etc. pp. usw.

Vor Jahresfrist hatte R. Mohr (der hat noch nicht mal seine Schuldigkeit getan) diese Demonstranten exakt so benannt!

Mohr ist die Fortsetzung Broders mit anderen Mitteln. Nun, ein Broderfortsatz eben.

Immer schön geschmeidig,

Ihr GT

[Gast]

Allen, die sich nochmal von der "Brillianz" des Herrn Broder überzeugen möchten, sei seine homepage http://www.henryk-broder.de
ans Herz gelegt.
Dort kann man z.B. nachlesen, was Herr Broder so auf Zugfahrten isst.
Auch das Gästebuch ist mal ganz interessant.

[Bembler]

Also, meine werten Herren,

zur Zeit belästige ich mich auch noch jeden Tag mit der FAZ und nachdem endlich uns Hugo Müller-Vogg vor die Tür gesetzt wurde, kommt man bei Entlassungsgedanken m.E. nicht an einem Georg Paul Hefty vorbei (u.a. auch heute wieder auf der Titelseite zu genießen). Er ist sozusagen das schwarze Flagschiff dieser Zeitung.

[Feldsalat]

Auch wenn es wohl mehr um Exemplare der schreibenden Zunft geht, darf ich dennoch vorschlagen, dass im Zuge der hier großangelegt herbeigewünschten personellen Umstrukturierungen im Bereich der Journaille auch der Unterbezirk "politische Karikatur" nicht vergessen werden darf.
Diesbezüglich darf ich Horst Haitzinger vorschlagen, der mir seit mittlerweile wohl schon 10 Jahren oder länger mit seinen nervenzersetzenden Karikaturen in diversen Lokalblättchen den Morgen versaut.

Beweisstück 1 (nur gegooglet...):

Beweisstücke 2+3:
http://homepages.emsnet.de/~heuerman/Ha ... t=1&Tag=09
http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/Weg ... uroMichel/

Gruß,
Fs.

[Saftpresse]

Ich finde Horst Haitzinger gut.

[Feldsalat]

Ich finde Horst Haitzinger gut.

Stimmt, ich hatte es völlig versäumt zu argumentieren:
Es ist weder witzig noch subtil noch politisch irgendwie kritisch, ein Haus zu zeichnen, über jeden Eingang das Kürzel einer Partei zu schreiben, und auf dem Haus sitzen mehrere Figuren, die je eine riesige Kiste tragen auf der "Wahlkampfmunition" steht - denn mal abgesehen davon, dass der logische Bruch (und fast alle Haitzingers sind logisch bedenklich) darin besteht, dass die "Wahlkampfmunition" nicht vor der Flut gerettet wird, sondern aus der Flut "Wahlkampfmunition" gemacht wird (Vorschlag für den nächsten Haitzinger: Feuerwehrschläuche, die Wasser aus der Flut nehmen und mit denen sich parteilich beschriftete Männeken anspritzen und auf den Schläuchen steht "Wahlkampfmunition"....), abgesehen davon sind, durch die sehr bequeme Umschiffung des Problems der phantasievollen Darstellung politischer Zusammenhänge mittels eines rasenden Beschriftungs- und Erklärungszwanges, alle Bilder Haitzingers vollständig auswechselbar - je nach Beschriftung.... Wenn ihm mal wieder weniger "kritisch" zumute gewesen wäre, hätte er wahrscheinlich "Hoffnung" auf die Kiste geschrieben...

Also ich find ihn doof...

Gruß,
Fs.

[Ryan]

Also ich find ihn doof...

Da pflichte ich Ihnen bei. Und den Argumentationsstrang hätte ich nicht besser hingekriegt.

Danke danke danke.

[fbohlke]

@Ryan: "Karikiert" Horst Haitzinger eigentlich auch in der Schweiz?

Viele Grüße,
Fritz

[Ryan]

Es gab einmal bei uns auch ein "Satire"-Heftchen, welches sich Nebelspalter nennte. Die Witzchen usw. darin waren nicht schlecht, wenn man in einem Alter zwischen 10 und 14 war. Aber sonst war es natürlich in keinster Weise mit dem SupiLupi-Heftchen vergleichbar. Und in eben jenem Heftchen hatte Haitzinger monatlich ein-zwei Karkikaturen drin. Aber eben, man könnte ja gleich nur die Beschriftung drucken und die Bilder weglassen, das käme billiger und der "Witz" ist dann auch nicht vorhanden.

[Kostedde]

Völliger Quatsch.

Wie jeder halbwegs anständig informierte Mensch weiß, gibt es über die Schweizer überhaupt KEINE Witze.

Das ist alles Wahrheit.

[Ryan]

Es gibt aber erst seit 1991 keine Witze mehr. Denn in jenem Jahr ist die 700jährige Witz-Frist abgelaufen, welche damals auf dem "Rütli" (nicht Ruthli) abgemacht wurde. Seither gibt's nur noch Dumpfes und Abgeschmacktes im Reich der Grauzone ("Ich möchte ein Eisbär sein").

[Pelzer]

wieso "gab", ryan? den nebelspalter ("nebi") gibt es durchaus noch!mittlerweile existiert sogar eine zweite satirezeitschrift in der schweiz - mein vernebeltes gehirn weigert sich allerdings gerade den titel auszuspucken. sehr komisch fand ich, daß sie in der ersten ausgabe "mit einem beitrag von robert gernhardt" warben, der sich herausstellte als schnell hingeworfene skizze eines männchens mit rose in der hand, mit der unterzeile "viel glück für die satire in der schweiz" (vermutl. wg. der dornen an der rose) oder so ähnlich oder was -
sie wissen aber nicht zufällig, wie diese zeitschrift noch gleich heißt?

[Ryan]

Na, der Nebelspalter wurde ja mal aufgelöst. Nun scheint er wieder da zu sein... Interessiert mich jedenfalls nicht so viel.

Aber von welchem anderen Satireblatt sprechen Sie?

[Pelzer]

tja, da muß ich wohl gelegentlich recherchieren. es war aber mindestens so zahnlos wie der nebi, obwohl ich dessen spätbürgerliche blüten manchmal rührend finde, vor allem diese rubrik, die wohl "sprüch und witz vom brüggi-fritz" o.s.ä. heißt, in der die allerverstaubtesten "gedanken" "pointiert" ventiliert werden...