Erotik-Quatsch

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Erotik?

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Adorno
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Erotik-Quatsch

Beitrag von Adorno »

Meine Herren,

wie es der Zufall so will, wollte ich mich bei Google unlängst über das Politicum "hübsche Französinnen" informieren - aus wissenschaftlichen Gründen, wie sich denken lässt. Nicht gefasst war ich allerdings über die offenbar durch eine Zufallskombinatorik erzeugten Beschreibungen von Erotikseiten, die dann doch irgendwie - lustig, wenn nicht sogar Schnuck-kompatibel waren. Hier einige Ausschnitte:



BRASILIANERINNEN BLÖDELN MITEINANDER. - [ Traduire cette page ]
... dem Pepino. BRASILIANERINNEN BLÖDELN MITEINANDER. Hübsche Franzoesinnen
amuesieren sich ueber eine gute Busengallerie. VIELE SUPER ...

EIN QUICKY VERABREDEN MIT TÄTOWIERTEN FREUNDINNEN - [ Traduire cette page ]
... Viele huebsche Bildgallerien mit nacktem Hollaender und dominantem Celebrity
betrachten. Huebsche Franzoesinnen talken über den hot Lustgarten

Quatschen mit dem jungen Edvard und der gepiercten Gesa - [ Traduire cette page ]
... Hausmänner plaudern ueber viele tolle Stiefel %. * holger geniesst einen
huebschen softsex *. Huebsche Franzoesinnen sehen einen guten Kontakt. ...

Haarige Holländer palavern über die gute Aktfotografie - [ Traduire cette page ]
die tolle Nacht. Haarige Holländer palavern über die gute Aktfotografie.
Hübsche Franzoesinnen schauen die huebschen Sexspiele. ...



Angetan haben es mir besonders die haarigen Holländer. Die immer mit ihrem Palaver-Fetisch.


Irgendwie konsterniert,

Ihr TWA.
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jugend-musiziert
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Beitrag von jugend-musiziert »

Eine Arbeitskollegin - hochbezahlte Redakteurin übrigens - wollte der studentischen Aushilfe [mir] heute nicht glauben, dass es das Substantiv "Nepp" gibt. Und wenn es denn doch existiere, dann sei es gewiss ein Synonym für Kitsch. "Quatsch", entgegnete die studentische Aushilfe. "Es bedeutet sowas wie Abzocke."

Da Menschen wie diese "feine" Kollegin aber nur glauben, was sie im Netz lesen, gab ich flugs das Wort "Nepp" bei Google ein, um ihr zu zeigen, was sich damit alles findet.

An dritter Stelle z.B. dies:

scharfe Momente mit nepp machen Analstuten mega und heiß
Luststuten jetzt im chat, sie sind total nepp! Navigation ... Tipps naturgeile
Fickstute macht dir die Hose auf, nepp macht alle geil! ...

Und jetzt, wo ich zuhause bin, werde ich da gleich mal draufklicken um herauszufinden, welcher perverse Nepp da "alle" so "geil" macht.

Bis später,

jm (schon ganz nepp)
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tranquilizer
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quatsch

Beitrag von tranquilizer »

Interessant, interessant, was die Redakteure der Akte 04 recherchiert haben. Aber wer kann mir bei meinen gender studies helfen und sagen, wie die Zwillinge aus der Ratiopharm-Werbung heißen?
Hochachtungsvoll.


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jugend-musiziert
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Beitrag von jugend-musiziert »

Meinen Sie diese beiden?
Und interessiert Sie auch ein Drehbericht zum Werbespot?
Und wissen Sie, was passiert, wenn Sie als völlig Unwissender, z.B. ich, einfach mal die Worte "Ratiopharm", "Werbung" und "Zwillinge" in eine Suchmaschine eingeben?

Viele Grüße,

jm

PS: Aber vorsicht: "Wer das Glück nicht bei sich selbst findet, braucht es auch nicht woanders zu suchen!" (Unbekannt)
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Erdgeruch
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Beitrag von Erdgeruch »

Ich möchte hier mal einen Text von Dr. Rüpüpü zitieren:

Nachdem ich mir lange den Kopf zerbrochen habe, welches niveauvolle und gesellschaftspolitische Thema noch nicht völlig ausgereizt ist, habe ich eine gewaltig klaffende Lücke - ja, einen Abgrund der Ignoranz - im Wissen des modernen Menschen entdeckt: Die Möglichkeiten der poetischen Verwendung des Wortes "Fotze" im Internet; ein Gebiet dessen sich zu meiner großen Verwunderung noch niemand angenommen hat.
Dabei ist die Quellenlage höchst günstig (etwa 5,3 Millionen Objekte bei einer einfachen Google-Suche). Außerdem betritt man damit ein Gebiet, das ohne falsche Bescheidenheit als Gipfel der menschlichen Schöpfungskraft bezeichnet werden kann.
Beginnen wir mit einigen Stichproben. Schon der erste Fünfzeiler ist von gewaltiger Kraft:

fotze, vagina, scheide und co
sind für den popo, den arsch und so
Also nun wichs,
dat kost alle nix!
(fotze.fotz.de)


Hier schwingt sich das Abendland zu einer geradezu unglaublichen Höhe des Kunstschaffens hinauf. Man beachte den kontrapunktischen Aufbau, bestehend in den längeren Versen (1 und 2), die den Leser an die Thematik heranführen, und der knappen moralischen Lehre, die auch schon den Abschluss des Gedichtes bildet (Verse 3 und 4). Das lyrische Ich vergegenwärtigt dem Leser die Problematik eindringlich, mit fast brachialer Gewalt durch die Synonymie ("fotze", "vagina", "scheide") und die genialen Paarreime. Weiterhin ist die "nur scheinbar willkürliche" Groß- und Kleinschreibung und der kreative Umgang mit deutscher Grammatik ("dat kost alle nix!") bemerkenswert. Fast flapsig wird hier mit dem wichtigen Thema umgegangen: Beiläufig lässt sich das lyrische Ich über die mangelnde Utilität weiblicher Geschlechtsteile aus (Verse 1, 2), um dann, man könnte sagen mit einem jovialen Schulterklopfen, den Leser auf die daraus zu ziehende Konsequenz aufmerksam zu machen. Wir stehen vor diesem Werk, und wissen nicht, ob wir sprechen oder schweigen sollen, schweigen in Andacht, im Bewusstsein, ein Stück des Göttlichen geschaut zu haben.

Betrachtet man das Gebiet in seiner ganzen Breite, fällt besonders der unvorbelastete Umgang mit der deutschen Sprache auf:

Enge Fotze wird nass wann das Mädchen geil und heiss ist.
(engefotze.com)


Jeder sprachlich nicht besonders ausgebildete Mensch hätte erwartet, dass hier statt "wann" "wenn" stehen würde. Statt die kausale Beziehung zu beschreiben, verwendet der anonyme Autor - wohl ein Anhänger der progressiven mitteleuropäischen Stilrichtungen des letzten Jahrhunderts - ein Fragewort. Was auf den ersten Blick noch fast sinnlos erscheint, offenbart sich dem aufmerksamen Leser schon bald als literarischer Geniestreich. Durch die bewusste Abweichung von der Norm - sog. grammatische Überstrukturiertheit - vergegenwärtigt der Autor die zugrundeliegende soziokulturelle Problematik. Man möchte länger bei diesem herrlichen Aphorismus verweilen, jedoch ist die Menge der vorhandenen Poeme fast unbegrenzt, und es lohnt sich, den Blick weiter schweifen zu lassen.

Interessant z.B. auch das immer wiederkehrende Spiel mit deutschem Sprichwort-Gut
(Fotze lecken heisst das Salz in der Suppe zu kennen / fotze.bz) und die eigentlich eher für die Antike übliche Musenanrufung (Fotze oh du Quell der Freude... / fotze.bz).

Ein weiteres Beispiel:

Lüsterne Löcher wollen von dir gestopft werden. Nimm sie alle ran.
(moesen.de)


Die Personifikation von Unbelebtem (die "Löcher" sind "lüstern") kann als genretypisch bezeichnet werden. Hier scheinen die ?Löcher? ein geradezu aggressives Potential entwickelt zu haben, und letztendlich wird der Leser per Imperativ zum Handeln aufgefordert. Es handelt sich um die typische politisierte Prosa der Sechziger: direkt, kompromisslos und mit fast schmerzhafter Offenheit.
Auch antirassistische Statements findet man häufig:

Weib sucht dreckige abreibung, neger fotze macht geil.
(neger-fotze.de)


Die völlig unzusammenhängende Satzkomposotion verdeutlicht den Wahnsinn der Rassentrennung. Dieses Poem - in der Hochzeit der Rassenkonflikte in den USA entstanden - nimmt eindringlich Stellung: Das "Weib" kann ; ja, muss als die metaphorische Manifestation des amerikanischen Freiheitssymbols, der Statue of Liberty, verstanden werden. Diese "sucht" die "Abreibung", bewegt sich also selbsttätig (aktiv) auf ihr eigenes Verhängnis zu. Wer denkt hier nicht an die Dramen Shakespeares? Der zweite Hauptsatz, der mit dem ersten überhaupt nicht zu vereinbaren ist, adaptiert die rassistische Sprache ("neger fotze") und zeigt auch die triebhaften Elemente im Rassenkonflikt auf. Man könnte noch viel über diesen Text sagen, muss man aber nicht.

Ich bin Sabine und hier kannst Du meine behaarte Fotze sehen.
(xxx-dome.de)


Das lyrische Ich stellt sich Eingangs vor, um dann sofort eine Aussage zu treffen, die im alltäglichen menschlichen Umgang schockierend wirken muss. Hier wird Intimität völlig aufgegeben und so ein Kontrast zur Vereinzelung geschaffen. Wir fragen uns, welche "Sabine" ist das, die so offen gegen gesellschaftliche Missstände ankämpft? Die Antwort - sie kann nicht endgültig sein - fällt nicht leicht. Aber vielleicht ist es die Sabine von live-sabine.com ("Sabine gratis bumsen"). Dies ist jedoch nur Spekulation. Sicher ist jedoch, dass dem lyrischen Du eine Möglichkeit eingeräumt wird, mit der es nicht rechnen konnte. Will der/die Angesprochene denn überhaupt sehen, was Sabine anbietet? Er könnte sich auch abwenden, und Sabines Protest würde klanglos verhallen. Auch fraglich ist, ob Sabine den Angesprochenen völlig willkürlich ausgewählt hat, ob die stattfindende soziale Interaktion also arbiträren Charakter hat. Möglich scheint auch zu sein, das "Du" als ein universelles "Du" aufzufassen. Damit würde also der Mensch an sich angesprochen und das Gedicht gewinnt metaphysischen Gehalt.

Natürlich soll mit dem hier Dargestellten keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden, vielmehr hoffe ich, die Erforschung eines lange zu Unrecht ignoriertes Gebiet eingeleitet zu haben.
Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass alle hier vorgestellten Werke durch ein hohes Maß an Sangbarkeit bestechen - habe ich selbst ausprobiert.
Es genügt nicht, sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, diese auszudrücken.
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Betäuber
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Beitrag von Betäuber »

jugend-musiziert hat geschrieben:...wollte der studentischen Aushilfe [mir] heute nicht glauben, dass es das Substantiv "Nepp" gibt. Und wenn es denn doch existiere, dann sei es gewiss ein Synonym für Kitsch. "Quatsch", entgegnete die studentische Aushilfe. "Es bedeutet sowas wie Abzocke."
Ein Blick in den <a href="http://www20.wissen.de/xt/default.do?ME ... 24.5000065" target="_blank">Wahrig</a> hätte für sie eine formidable Argumentationshilfe bedeutet:
Wahrig Deutsches Wörterbuch hat geschrieben:
Nepp <m. 1; unz.; umg.> Preisüberhöhung, Gaunerei, Übervorteilung; in diesem Lokal herrscht der reinste Nepp! [→ neppen]
Freundlich,

Betäuber
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völlig Unwissender

Beitrag von völlig Unwissender »

jugend-musiziert hat geschrieben: Und wissen Sie, was passiert, wenn Sie als völlig Unwissender, z.B. ich, einfach mal die Worte "Ratiopharm", "Werbung" und "Zwillinge" in eine Suchmaschine eingeben?
"und" ist ein sehr häufiges Wort und wurde in der Suchanfrage ignoriert.
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HellBoy
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Beitrag von HellBoy »

Ja, Erotik, ist DER Trend im Internet. Das wird sicher auch der Fokus oder der Stern in den nächsten Monaten mal wieder melden, oder die John Hopkins Universität...
Egal, was ich mitteilen wollte: Auch das Weisse Haus kann und will sich diesem Trend nicht verschliessen.

Zitat: "We are the Worldwide Leader in Adult and Political Entertainment"
Kann sein, kann auch nicht sein.
Man weiss es nicht.
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tranquilizer
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Erotik Replik

Beitrag von tranquilizer »

Großen Dank gebührt Monsieur JvM. Die Idee des Unwissenden schaute ich zwar vor Ihrem Kommentar, jedoch lieferte die Turingmaschine an diesem Tag nicht die entsprechende Seite ...oder war es nur die Zerstreutheit meinerseits?

Anyway, lassen sie mich, geneigte Lesende, ein Streiflicht auf Erdgeruchs vorgeschlagenes literarisches Desiderat für die zeitgenössische Webkultur werfen.

Nicht zu Unrecht konstatiert der Autor zu Beginn seines Beitrags die gewaltig klaffende Lücke im Wissen des modernen Menschen hinsichtlich des Tabuwortes im Internet. So räumten bereits Jakob und Wilhelm Grimm in ihrem Opus Eximium ein:
FOTZE, f. cunnus, vulva, ein unhübsches, gemiedenes wort, bei dem die sprachforschung doch manches zu erwägen hat. Grimms Wörterbuch http://www.dwb.uni-trier.de/index.html)


Diesem hehren Anliegen ging Dr. Rüpüpü (aka Erdgeruch) nach, indem er die poetischen Verwendungsweisen des Nomens beispielhaft eruierte. Leider unterlief ihm während der Wiedergabe des ersten Gedichtes ein Zitierfehler, was eine Beurteilung seiner Interpretation nur partiell zulässt; so müsste der 6(!)-Zeiler inklusive Headline in adäquater Form lauten:
fotze, vagina, scheide & Co sind für den Popo und so.

Fotze, Vagina, Scheide & Co
sind für den Popo, den Arsch und so.
Die Macht der Liebe
ist die Macht für Triebe.
Also nun wichs,
dat kost alle nix!
Schon in der Überschrift wird deutlich: Hier hat man es mit einem Anhänger des Ästhetizismus zu tun! Die Kleinschreibung als Stilmittel verweist auf die selbst auferlegte Zielsetzung des Dichters, den strengen ästhetischen Ansprüchen eines Stefan George gerecht zu werden. Jedoch ist er diesem Vorhaben noch nicht gewachsen, hielte er doch ansonsten diese Schreibweise konsequent bis zum „...nix“ durch.

Aber! Welche Selbstironie des Textproduzenten steckt in den ersten beiden Zeilen! Dort spielt die Nominalphrase „...& Co“ klar auf stereotype Firmenbezeichnungen an, die synekdochisch für die gesamte Sex/Bewusstseins-Industrie stehen. Mittels Redewendung „für den Popo sein“ in folgendem Vers kritisiert das lyrische Ich die Ware „Liebe“, obwohl es sich gegen Seitenende auf Paginas bezieht, die gewissenlos Scheide et alium vermarkten.
Gleichzeitig spiegelt sich in Vers eins die Entfremdung des menschlichen, insbesondere weiblichen Körpers wider; Geschlechtsorgane reihen sich demnach mühelos in den Warenkreislauf ein, ja sie werden - aus phänomenologischer Perspektive - auf eine Zuhandenheit im Heidegger’schen Sinne herabgewürdigt. Von einer bei Dr. Rüpüpü postulierten „mangelnde[n] Utilität weiblicher Geschlechtsteile“ kann daher meines Erachtens nicht die Rede sein.

Interessant an diesem Gedicht ist außerdem der Rekurs auf die Onanie („Also nun wichs“), die nichts anderes als eine Chiffre für die Isolation des Menschen in der heutigen Zeit exemplifiziert.

Wenn man des Weiteren von einem semiotischen Textbegriff ausgeht, spielt der visuelle Code eine nicht unwesentliche Rolle. Vermöge der höchst unpräzisen Technik, mit welcher der weibliche Akt bildtechnisch freigestellt wurde, erzielt der Künstler einen amateurhaften Duktus. So ertappt man sich zuweilen dabei, dem Künstler vorschnell das Du anzubieten. Es nimmt daher nicht wunder, dass Dr. Rüpüpü von einem „jovialen Schulterklopfen“ (siehe seinen Beitrag) spricht.

Doch vergessen wir bei aller Sympathie nicht die wahre Absicht von „Vagina & Co“, womit wir uns wieder im verbalen Code, i. e. der textliche Teil unterhalb des Bildes, befinden.

Dort will der Autor mit einer von mir supponierten Skrupellosigkeit jeden Lesenden wortwörtlich linken. Und das ziemlich hinterfotzig, denn welcher gewiefte Schlauberger denkt bei klassifizierten Hyperlinkbezeichnungen wie „Hausfrauen“ oder „Hängetitten“ nicht unweigerlich an die Aristotelischen Kategorien? Zweifelsohne designiert das Wort „Hausfrauen“ die ontologische Klasse der „Substanz“, „Hängetitten“ die Kategorie der „Lage“ oder „Erotik-Marktplatz“ die des „Wo“. Der dadurch evozierte intellektuelle Schauer wird allen Denkerfürsten zum Fallstrick. Diese, angestachelt vom Forscherdrang, loggen sich nämlich ein und infizieren sich mit Dialern o. Ä. (Wer btw noch einige kategorische Übereinstimmungen findet, sollte es mich per SMS wissen lassen...)


Augenblicklich sei noch folgendes, hübsches Beispiel erörtert:

„Ich bin Sabine und hier kannst Du meine behaarte Fotze sehen“.

Hic et nunc sucht die Autorin eine Gesicht-Geschlechts-Kommunikation mit dem User, wobei sie explizit auf ihr behaartes (sic!) Genital hindeutet.
Raffiniert hat die Textsenderin ihre psychoanalytische Ausbildung angewandt, weiß sie doch um die Symbolträchtigkeit stark behaarter Frauen. Solchen wird seit dem Fin de Siècle eine maskulin geprägte Gefühlswelt nachgesagt, die mitunter ihre Geschlechterrolle desavouieren.
Zudem symbolisieren Haare ähnlich wie Zähne „Kraft“, „Vitalität“ und „Aggressivität“, was wiederum auf die Figur der „Vagina Dentata“ rekurriert. Der Kick der Kastration! besser hätte es ein Jacques Lacan oder eine Barbara Eligmann nicht auf den Punkt bringen können – und perfider kann frau nicht mit den Sinnbildern des Unbewussten hantieren.
Doch die Charmeuse setzt mit der Enthüllung ihres Namens noch einen drauf. In „Sabine“ schwingt - speziell bei politisch ambitionierten Männern - ein Hauch von Coolness, Seriosität und Mondänität mit (vgl. http://www.Sabine-Christiansen.de). Somit akzentuiert Sabine die virilen Züge ihrer Leiblichkeit wiederholt. Nicht auszudenken, welche Vorstellungsbilder bei Namen wie Chantal, Pamela oder gar Folke & Gyde ausgelöst würden. Doch das nur en passant.

Abschließend möchte ich ein Lob für alle diejenigen aussprechen, welche hervorragende Pionierarbeit auf diesem, lange zu Unrecht ignoriertem, Forschungsgebiet geleistet haben. Sicher mussten diese Menschen Beschimpfungen wie „Verbalerotiker“ und üble Verleumdungen (Hang zu postpubertären Zwangsvulgarismen) über sich ergehen lassen. Doch, meine Damen und Herren:
Die Untersuchung des Wortes „Fotze“ mit allen semiotischen Nuancen innerhalb der Webkultur kann bei richtiger argumentativer Untermauerung und Vorurteilsfreiheit einen Paradigmenwechsel, ja ich scheue mich nicht, es zu sagen, einen „vaginal turn“ auslösen.

Verhelfen wir diesem Wissenschaftszweig vom auf-dem-Weg-oder-wo-auch-immer-Sein zu einem Erkenntnis-Monumentum! Denn, honni soit qui mal y pense“!

T.
LaizitäT

Beitrag von LaizitäT »

Für das Problemfeld "Geschlechteridentität in der Postmoderne" möchte ich dem Erotikquatsch-Strang folgendes kleines Suchbild vermachen:

Bild

Gesucht werden Anzahl und Art aller vorkommenden Geschlechter, Gender, Sexes etc., sowie Antworten auf die folgenden Fragen:

1.) Wer bietet wem einen Stuhl an?
2.) Wer nimmt wen nachher noch "auf einen Kaffee" mit?
3.) Wer hat den längsten?
Adorno
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Beitrag von Adorno »

unterw%C3%A4sche des Aushilfsmannes und machte fleißig mit. Ihre ... - [ Traduire cette page ]
... Liebesspiels auf dem Sofa und gingen dann zurück zur Party.fetisch legs ich griff
ihr einfach ins t-shirt, fühlte ihren festen busenfotzen schleim Schnell ...
Meine Herren, ich bin ratlos. Wenn es einem von Ihnen gelingt, aus dem obigen Sprachmaterial die dahinterliegende Erzählung zu rekonstruieren, nominiere ich denjenigen persönlich für den Büchnerpreis. Bitte vergessen Sie nicht, die "Asche des Aushilfsmannes" und die "Busenfotzen" einzubauen.
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Erdgeruch
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Beitrag von Erdgeruch »

Wahrscheinlich hat ein verrückter wissenschaftler die, seiner Meinung nach, perfekte Frau konstruiert, die nur noch aus direkt sexuell nützlichen Körperteilen besteht, wobei er die Testpersonen, die nicht sofort - wahrscheinlich unfähig ob der Hässlichkeit dieser weiblichen Homunculi - koppulieren wollten, mittels eines gigantischen Lasers sofort in ein Häuflein Asche verwandelte. Sein armer, geistig behinderter - warum haben verrückte Wissenschaftler eigentlich immer solche Assistenten? Fehler beim Arbeitsamtprofil? behindertenquote? - musste immer die Asche dieser unter Flüchen wie "Schaff mir die Asche des Aushilfsmannes aus den Augen", "...Ichyotonoplasten hinfort" usw. beseitigen.
Es genügt nicht, sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, diese auszudrücken.
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tranquilizer
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Beitrag von tranquilizer »

Trara, der Hane-Büchner-Preis goes to..?
Egal, dafür gibts heute mal eine schöne Anzeige, die vom Werberfachblatt Werben&Verkaufen zur Kreation des Tages gekürt wurde. Bei der Frau handelt es sich übrigens nicht um Birgit Schrowange...
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Ich diene, T.
Laizität

Beitrag von Laizität »

Besonders lustig ist, dass es sich bei obigem Herren eindeutig um einen evangelischen Pastor handelt.

Der Sexualisierungstrend geht übrigens weiter und macht auch vor den Grössen der Philosophie nicht halt: im vorliegenden Fall vor Benedikt Spinoza.

Alte Fotzen Schwulen Fick
... with. becomes alte fotzen schwulen fick its geile blonde vamp hete
amateur 10 your free benedictus de spinoza gallerie 01 tiener. ...
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Pelzer
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Beitrag von Pelzer »

moment mal! ich dachte, sex wäre im internet verboten! - nachdem mir einer der links eben den browser so abgeschossen hat, daß ich direkt alles neu starten mußte, und ich dann von dem inhalt der seite hinter dem link noch nicht mal ein zelt bauen mußte, ist mir oben im kopf drin folgendes rumgegangen:
- pornolinks bitte am liebsten überhaupt nicht; pornos findet man ohne großes suchen auch so zur genüge
- wenn sie inhaltlich aber partout sein müssen: dann bitte nicht zum anklicken, sondern so, daß man das kleine bißchen aufwand von copy&paste noch hat; das verschafft ein kleines bißchen zeit zum überlegen, ob man das wirklich will, denn, s.o., ratzfatz ist der browser kaputt und/oder man hat einen dialer am hals oder was noch so passieren kann.
jetzt bitte weiter schweinigeln!
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